Kinder- und Jugendforum in Königswinter Viel Kritik an den stillen Örtchen

OBERPLEIS · Die stillen Örtchen in den Königswinterer Schulen sind und bleiben ein Dauerbrenner: Hier stinkt's immer noch gewaltig - finden die Kinder und Jugendlichen. Saubere Toiletten standen daher auf der Wunschliste beim dritten Kinder- und Jugendforum am Dienstagvormittag in der Aula des Schulzentrums Oberpleis ganz oben: sowohl bei den Schülern der weiterführenden Schulen als auch bei denen der Grundschulen, ganz gleich ob aus dem Berg- oder dem Talbereich.

 Interessiert hören Kommunalpolitiker Dietmar Rüsch, Bernd Kluth von der Polizei und Bürgermeister Peter Wirtz Niclas zu.

Interessiert hören Kommunalpolitiker Dietmar Rüsch, Bernd Kluth von der Polizei und Bürgermeister Peter Wirtz Niclas zu.

Foto: Frank Homann

Dabei hatte die Königswinterer Jugend den Zustand der Schul-WCs bereits beim Jugendforum im vergangenen Jahr moniert. Jetzt verspricht die Stadtverwaltung unter anderem häufigere Kontrollen der Toiletten und auch der Reinigungskräfte. Schwarz auf Weiß ist dies im neuen Flyer "Unsere Stadt - Kinder- und Jugendbeteiligung in Königswinter" nachzulesen, der neben einer Übersicht über die Angebote für die junge Generation auch Antworten auf die Fragen und Anregungen aus den vorangegangen Foren gibt.

Auch gestern hatten sich die Schüler der dritten und siebten Klassen auf Einladung der Stadtverwaltung Königswinter sowie des Landesjugendamtes Rheinland bereits im Vorfeld Gedanken gemacht, was ihnen an ihrer Heimat gefällt, wieso sie sich hier wohlfühlen, und was sie gerne verändern möchten. So wünscht sich Lara mehr Einkaufsmöglichkeiten in Ittenbach, "weil dort so viele Geschäfte leerstehen", Olivia hält einen Bürgersteig in Pleiserhohn für dringend notwendig und Johanna hofft, dass das Sicherheitsgefühl durch die Schaffung weiterer Notinseln verbessert werden kann, "einige von uns haben sich schon einmal bedroht gefühlt". Vor allem in der Dämmerung fühlen sich viele junge Leute mancherorts nicht sicher genug.

Hin und wieder Angst haben auch die Kleineren, und zwar vor den älteren Jugendlichen, "die auf den Spielplätzen rumhängen. Dann traut man sich dort gar nicht mehr hin", so eine Drittklässlerin. Kinder über 15 sollen nicht mehr auf die Spielplätze dürfen, lautete daher die ganz konkrete Forderung. Freuen würden sich die Kinder und Jugendlichen auch über mehr Tütenspender für Hundekot, einen späteren Schulbeginn, wärmeres Wasser im Freibad, mehr Ampeln und über einen Kunstrasenplatz. Und da man ja auch immer ein bisschen träumen darf, standen auch eine Sommerrodelbahn auf dem Oelberg und ein Kletterwald auf der Wunschliste.

Auch wenn die To-Do-Liste lang ist - die insgesamt 95 jugendlichen Teilnehmer des Forums hatten längst nicht nur zu meckern. So findet Johanna es gut, dass in Königswinter viel für Jugendliche getan wird und sich viele für die Belange der jungen Leute einsetzen, Niklas findet den Sportplatz cool "und auch, dass es in der Stadt so viele Schulen gibt". Pia schätzt die vielen Freizeitmöglichkeiten und Tim freut sich darüber, "dass das Rheinufer so sauber ist und dass es ein Schwimmbad gibt". Und Lennart spricht vielen aus der Seele als er sagt, "ich finde es gut, dass es so ein Kinder- und Jugendforum gibt".

Dieses soll jungen Leuten nicht nur die Möglichkeiten geben, sich den Politikern mitzuteilen, sondern ihnen auch das Gefühl vermitteln, etwas bewirkt zu haben, und dazu beitragen, ein erstes Gefühl für gesellschaftliches Engagement zu entwickeln. Umso mehr freuten sich Stadtjugendpfleger Stefan Schmied sowie Martina Leshwange vom Landesjugendamt, die die Veranstaltung moderierten, über die rege Beteiligung der Schüler.

Insgesamt war es eine Menge an Anregungen, die Bürgermeister Peter Wirtz, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und auch die anwesenden Ratsmitglieder nun mit nach Hause nehmen werden. Sie nutzten beim Jugendforum aber auch direkt die Gelegenheit, bei verschiedenen Diskussionskreisen mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen.

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