Bedarf nach sozialem Wohnungsbau Viele Wohnungssuchende in Königswinter gehen leer aus

Königswinter · Politik und Stadt sind sich einig: In Königswinter gibt es einen hohen Bedarf an sozialem Wohnraum. Daher untersucht die Stadt nun vier Standorte für Mehrfamilienhäuser.

Lange Wartelisten bei der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) und die vergebliche Suche vieler Menschen mit Wohnberechtigungsschein nach einem bezahlbaren Zuhause – in Königswinter besteht akuter Handlungsbedarf bei der Schaffung von sozialem Wohnraum. In diesem Punkt sind sich Politik und Verwaltung weitgehend einig.

In Zahlen: Von 126 Haushalten, die bereits 2016 einen Wohnberechtigungsschein erhalten haben, hatten nach Angaben der Stadt 41 bis Ende des Jahres 2017 noch keine Wohnung gefunden. Von 96 weiteren Haushalten, denen bis September 2017 Wohnberechtigungsscheine ausgestellt wurden, sind 66 bisher leer ausgegangen.

Mit der Umwidmung der Flüchtlingsunterkünfte ist es nicht getan

Dabei ist es mit der geplanten Umwidmung einiger Flüchtlingsunterkünfte in Sozialwohnungen noch lange nicht getan. Der Stadtrat hat sich daher auf vier Standorte für die Errichtung von Gebäuden mit öffentlich gefördertem Wohnraum verständigt, die von der Verwaltung in einem ersten Schritt näher auf ihre Eignung untersucht werden sollen. Der Vorteil: Alle Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt.

Die vier Standorte haben sich aus einer Liste von 20 möglichen Flächen herauskristallisiert. Neben einem Grundstück am Tannenbergweg in Thomasberg zählt dazu auch eine Fläche an der Cäsariusstraße in Oberdollendorf. Dort standen noch vor einigen Jahren die Container des katholischen Kindergartens Sankt Laurentius, während der Neubau der Kita an der Flurgasse errichtet wurde.

Mögliches Grundstück in Uthweiler

Dazu kommen das Gerätehaus-Grundstück der Freiwilligen Feuerwehr in Uthweiler, die im Oberpleiser Wahlfeld einen Neubau erhält, und das Objekt Kirchstraße 20 in Ittenbach, wo derzeit noch Flüchtlinge leben. Nicht weiter untersucht werden auf Wunsch der Politik die von der Verwaltung vorgeschlagenen Grundstücke am Feuerwehrgerätehaus in Oberdollendorf und die Parkplatzfläche am Sportplatz in Niederdollendorf.

Die Fläche am Tannenbergweg liegt im Bereich des Bebauungsplans „Thomasberg, östlich der Siebengebirgsstraße“. Hier sind maximal acht Wohnungen in zwei Gebäuden mit jeweils zwei Vollgeschossen möglich. Das Grundstück fällt von der Siebengebirgsstraße aus stark ab, sodass die Verwaltung eine Bebauung als anspruchsvoll bezeichnet.

Für das Grundstück an der Cäsariusstraße liegt bisher kein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Laut Verwaltung wird sich hier erst bei einer genaueren Betrachtung herausstellen, inwieweit das Verhältnis von Wohnnutzung zu gewerblicher Nutzung durch ein weiteres Mehrfamilienhaus noch ausgewogen wäre. Im Zuge einer weitergehenden Prüfung des Standortes sind auch Verhandlungen mit den Grundstücksnachbarn über einen möglichen Flächenzukauf geplant.

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