Ausstellung "Die dünne Haut" Vier junge Japaner in Königswinter

KÖNIGSWINTER · Vier junge japanische Künstler in Königswinter. Sie studieren an der Kunstakademie Düsseldorf oder haben dort ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und zeigen nun unter dem Motto "Die dünne Haut" in der galerie.1 des Vereins antiform eine Auswahl ihrer Arbeiten.

 Japanische Kunst in Königswinter: Hiroki Tanaka (links) und Kaisow stellen in der galerie.1 aus.

Japanische Kunst in Königswinter: Hiroki Tanaka (links) und Kaisow stellen in der galerie.1 aus.

Foto: Frank Homann

Franca Perschen von antiform sagte zur Eröffnung der Schau: "Jedes Ding besteht aus zahlreichen Elementen. Dabei beeinflussen sich die Elemente gegenseitig und bilden ein sich stetig änderndes, changierendes Gesamtbild. Diese Arbeiten sind unabhängig voneinander entstanden. Die Künstler haben auch nicht vorab über das Gesamtbild gesprochen. Jedoch ist jede Arbeit ein unersetzlicher Teil dieser Ausstellungskonstruktion, deren Gestalt sich fließend verändert, sobald diese Arbeiten Teil des Ausstellungsraumes werden."

Während Hiroki Tanaka und Kaisow aktuell in Düsseldorf leben und zur Vernissage in Königswinter weilten, sind Akiko Ozasa und Masashi Matuda bereits wieder in ihrer Heimat. Ozasa ist vertreten durch die Galerie Marx aus Düsseldorf. Von ihr stammen Zeichnungen, bei denen viele kleine Einzelteile zu einer großen Arbeit verbunden sind. Auf den flüchtigen Blick sieht der Betrachter gefällig wirkende Mädchen in bunten Kleidchen. Beim näheren Hinsehen entpuppen sie sich allerdings als kleine Monster, die sich gegenseitig die Augen ausreißen oder mit dem Säbel durchbohren. Das ist quasi der Alptraum aus dem Bilderrahmen mit Titeln wie "Mabutanaschi". Bedeutet: "Ohne Augenlid." Dunkle Bilder, bei denen Ölkreide und Pastell zum Einsatz kamen, stammen von Kaisow. "Für mich ist das wie eine Meditation, wie ein verschleierter Blick auf die Welt", sagte der Kunststudent. Er will Traumwelt und reale Welt verbinden, indem er sie mit einem roten Faden durchzieht.

Hiroki Tanaka präsentiert vielfältige Werke, da den bunten Hahn oder das amerikanische Auto, dort eine schwarz-weiße, marmoriert wirkende Fläche, die durch dreifachen Druck einer Fotografie entstand. Von Masashi Matuda stammt eine Videoinstallation. Als er noch in Düsseldorf wohnte, führte er täglich lange Skype-Gespräche. Die Bilder schnitt er zusammen, sie sind verwischt und sind Ausdruck von Entfernung und Nähe, von Vertrautem auf Distanz. Ein fünfter Künstler, Yukihiro Tagushi, der in Berlin lebt, ergänzt die "japanische Phase" bei antiform. In den nicht weit entfernten Lichtspielen wird seine Videokunst gezeigt.

Die Ausstellung "Die dünne Haut" in der galerie.1 an der Hauptstraße 362 ist bis zum 15. Juni zu sehen, immer freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Die Videokunst ist in der Lichtspiele-Galerie an der Hauptstraße 399 zu finden.

Kunstpreis

Zur Ausstellungseröffnung überreichten SPD-Vorsitzender Björn Seelbach und Vizebürgermeisterin Cornelia Mazur-Flöer den Kulturpreis der SPD an den Verein antiform. Mazur-Flöer: "Seit vielen Jahren verleiht die SPD Königswinter den Kulturpreis. Diesmal geht er an einen ganz jungen Verein, der seinen Anfang in der Endstation hatte." Mit dem Kunstprojekt "Endstation" im alten Krankenhaus hatte antiform seine Aktivitäten aufgenommen. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.

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