Sankt Laurentius in Oberdollendorf Von Schimmel befallene Kirche wird desinfiziert

OBERDOLLENDORF · Die wegen Schimmelpilzbefalls seit Oktober 2013 gesperrte Kirche Sankt Laurentius in Oberdollendorf wird in den kommenden Wochen desinfiziert. Danach soll das Gotteshaus bis zu seiner umfangreichen Innen- und Außensanierung für die Gläubigen vorübergehend wieder geöffnet werden.

In den vergangenen Tagen demontierte ein Team von Restauratoren Bilder und Figuren, die den Innenraum der Kirche schmücken. Auch Jesus am Kreuz wurde von Roland Gassert und Thomas Schumacher behutsam von seinem angestammten Platz genommen und weich auf dem Kirchenboden zwischengebettet.

In der ersten Juniwoche wird die Orgel ausgebaut. Das Instrument hat ebenfalls ein ernsthaftes Schimmelproblem, wie Pfarrer Darius Glowacki berichtet. In einem nächsten Schritt sollen dann alle Oberflächen, also die gesamten Wände und Decken, von einer Spezialfirma desinfiziert werden.

Wenn diese Reinigung abgeschlossen ist, werden erneut Messungen durchgeführt, um festzustellen, ob in der Raumluft noch Schimmelsporen vorhanden sind oder der Besuch der Kirche unbedenklich ist. Ist dies der Fall, könnte Sankt Laurentius wieder freigegeben werden. "Wir wollten es eigentlich bis Pfingsten schaffen. Dieser Termin ist aber nicht zu halten", sagt Karl-Josef Thiebes vom Kirchenvorstand. "Wir hoffen, die Kirche bis zur Kirmes im August wieder öffnen zu können."

Im vergangenen Herbst hatte sich bei Messungen herausgestellt, dass die Luft in einigen Bereichen des Kirchenraums stark belastet ist. Der mit der Planung für die Sanierung beauftragte Architekt hatte der Gemeinde angesichts der erheblichen Feuchtigkeit in den Wänden eine Gebäudeluftmessung angeraten. Nach Vorlage des ernüchternden Gutachtens wurde die Kirche dann umgehend geschlossen. Seitdem finden die Sonntagsmessen in Römlinghoven und die Wochentagsmessen im Pfarrheim statt.

Die Genehmigung und Finanzierungszusage des Erzbistums Köln für die jetzt anstehende Teilsanierung liegen vor. "Das Bistum ist im Spiel", sagt Glowacki. Bereits seit zwei Jahren verhandelt die Gemeinde mit Köln über die Sanierung der Kirche. Die Schäden waren damals durch abplatzenden und abbröckelnden Putz an Innen- und Außenwänden aufgefallen. Bei näheren Untersuchungen hätte sich gezeigt, dass die Gemeinde nicht um eine Generalsanierung herumkommen wird.

In den vergangenen Monaten fanden zahlreiche Gespräche mit dem Architekten und dem Generalvikariat des Erzbistums statt. Geplant ist auch eine neue liturgische Gestaltung der Kirche. "Sie soll ja richtig schön werden und der Gemeinde dauerhaft dienen", meint Glowacki. Der Zeitplan für die weitere Sanierung steht allerdings noch nicht.

"Es handelt sich schließlich um eine ziemlich große Baumaßnahme, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird", so der Pfarrer. Im Jahr 2016 wird, wie berichtet, auch die Kirche Sankt Remigius in der Altstadt saniert, die ebenfalls zum Kirchengemeindeverband Königswinter-Tal gehört. Dabei handelt es sich um eine Patronatskirche. Das heißt: Die Kosten übernimmt im Gegensatz zu Sankt Laurentius das Land.

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