Jukeboxen und Kaiserpanorama Was Königswinters Altstadt-Manager als Sea-Life-Zwischennutzung vorschlagen

Königswinter · Königswinters Altstadtmanager haben einen Vorschlag präsentiert, wie in das jetzt leer stehende Sea-Life-Gebäude schnell und übergangsweise ein kleines touristisches Angebot geschaffen werden könnte. Es gibt aber eine Entscheidung der Politik, die dafür rückgängig gemacht werden muss.

 Eine neue Infotafel, die vergangenen Freitag angebracht wurde, gibt Auskunft darüber, dass im Sea Life in Königswinter etwas passiert. Die Frage, was das sein könnte, bleibt aber offen.

Eine neue Infotafel, die vergangenen Freitag angebracht wurde, gibt Auskunft darüber, dass im Sea Life in Königswinter etwas passiert. Die Frage, was das sein könnte, bleibt aber offen.

Foto: Lydia Schauff

Ein langer Leerstand des einstigen Sea-Life-Gebäudes, da sind sich die beiden frisch verpflichteten Altstadtmanager Ulrich Keinath und Hans-Helmut Schild von der Agentur Projekt 2508 sicher, schadet Königswinter. Deshalb haben beide der Arbeitsgruppe (AG) Ortsentwicklung Altstadt, aus Vertretern der Ratsfraktionen und der Stadtverwaltung, am Dienstagabend eine Idee unterbreitet, was sie sich übergangsweise in dem Raum, der dem Sea Life zuletzt als Shop diente, vorstellen können.

Dazu gehört das Aufstellen des Kaiserpanoramas vom Siebengebirgsmuseum, ein Rondell, an dem mehrere Personen durch je zwei Gucklöcher Bilder mit 3D-Effekt (Stereoskopie) betrachten können, und von Belustigungs- und Vergnügungsautomaten, wie sie einst in der Lemmerz-Fabrik in Königswinter gebaut wurden. Mit der Lemmerz-Familie, die solche Automaten nach wie vor besitzt, sei man deshalb im Gespräch, so Schild. Nach dem Einwurf einer Münze könnten sich die Besucher dann vielleicht ihre Zukunft voraussagen lassen oder am Kräftemesser zeigen, was in Ihnen steckt.

Auch Jukeboxen, die Musik der 50er und 60er abspielen, ergänzt mit Infotafeln, die etwas über „die Zeit der Tanzlokale in Königswinter erzählen“ und eine unbemannte Touristinfo-Außenstelle, an der Besucher erstes Infomaterial zum Siebengebirge vorfinden und sie zur Touristinfo an der Drachenfelsbahn-Station weiterleitet, sind Teil der Idee. „Hochwertige Souvenirs“, die in Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern der Altstadt angeboten werden, sollen das Angebot noch ergänzen.

Problem: Entschluss für Interessenbekundungsverfahren

Als möglicher Betreiber des Zwischenangebots kommen die Königswinterer Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbau GmbH und die Tourismus Siebengebirge GmbH infrage. Die Idee der Altstadtmanager fand viel Anklang bei den AG-Mitgliedern, es gibt aber ein Problem: Anfang März wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASUK) entschieden, dass es für die dauerhafte Nutzung und die Zwischennutzung ein Interessenbekundungsverfahren geben soll, bei dem Investoren, Vereine, Unternehmen etc. Vorschläge einreichen können. Die favorisierte Idee könnte dann im leer stehenden Sea-Life umgesetzt werden. Das würde aber voraussichtlich ehestens im Frühjahr 2024 passieren, schätzt die Stadtverwaltung.

Deshalb empfiehlt die AG in einem Beschluss den Mitgliedern des ASUK für die nächste Sitzung am 23. Mai, die Entscheidung für das Verfahren zur Zwischennutzung zurückzunehmen, um den Weg für den Vorschlag der Altstadtmanager zu ebnen. Schild: „Ich bin überzeugt, dass wir das dann zügig umsetzen könnten.“

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