Wiederholte Vorfälle in Königwinter Weitere Bäume am Rhein vergiftet

Königswinter · Erneut wurden zwei große Bäume an der Rheinallee vergiftet. Insgesamt stellte die Stadt fünf Strafanzeigen innerhalb von neun Monaten. Königswinter ist laut Polizei „ein auffälliger Schwerpunkt“.

 Dieses Foto machte eine Anwohnerin aus dem Lemmerzpark In der vergangenen Woche während der Fällung der Platane.

Dieses Foto machte eine Anwohnerin aus dem Lemmerzpark In der vergangenen Woche während der Fällung der Platane.

Foto: Privat

Erneut haben Unbekannte zwei große Bäume an der Rheinallee vergiftet. Das bestätigte die Stadt auf Anfrage. Eine stolze Platane und ein Ahorn mussten deshalb in der vergangenen Woche in Höhe der Hubertusstraße am Rheinufer gefällt werden.

Ebenfalls in der vergangenen Woche wurden zwei weitere Bäume gefällt, die bereits im vergangenen Jahr Opfer von Giftanschlägen geworden waren, und eine Pappel, die unmittelbar am Rheinufer stand und angesägt worden war. Die Stadt hat innerhalb von nur neun Monaten insgesamt fünf Strafanzeigen gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet.

Eine aufmerksame Bürgerin aus dem Lemmerzpark hatte sich Sorgen gemacht, weil sie von ihrem Balkon aus beobachtet hatte, dass am Rheinufer große Bäume gefällt wurden. Theo Krämer, der Technische Dezernent der Stadt, bestätigte die Fällungen. Bei der von der Anwohnerin beobachteten Fällung habe es sich um die beiden bereits vor einigen Monaten vergifteten Bäume gehandelt.

„Wir haben aber auch zwei neue Vergiftungsfälle. Eine Platane und ein Ahorn sind angebohrt worden.“ Dabei sei in ähnlicher Weise vorgegangen worden wie im vergangenen Jahr bei der 20 Meter hohen Platane und der zehn Meter hohen Roteiche. Damals hatte ein Baumsachverständiger festgestellt, dass die Bäume mit einem Herbizid vergiftet worden waren.

„Das hat Methode“, ist sich Krämer sicher. Manchen Bürgern sind die großen Bäume am Rheinufer offensichtlich ein Dorn im Auge, weil sie ihnen die Sicht auf den Fluss versperren oder sie in anderer Hinsicht stören. Für die Anwohnerin, die sich an den General-Anzeiger wandte, ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen wollte, trifft das nicht zu.

„Es waren so wunderschöne Bäume. Wir sind untröstlich, weil sie uns zusätzlich Schatten gespendet haben“, sagt sie. Die Bewohner des Lemmerzparks wären über den Baumfrevel richtig verärgert.

Krämer denkt über Belohnung für Bürger nach

Die Verwaltung möchte nach dem wiederholten Anschlag auf die Bäume nicht zur Tagesordnung übergehen. Sie seien schließlich Eigentum der Stadt und somit der Bürger. Die Beschädigung fremden Eigentums stelle einen Straftatbestand dar. Neben der Anzeige, die man erneut bei der Polizei erstattete, denkt Krämer über eine stattliche Belohnung für Bürger nach, die Hinweise geben können.

Die Bonner Polizei bestätigte, dass die Stadt Königswinter im vergangenen Jahr im Juni, August und Dezember insgesamt drei Strafanzeigen wegen Baumfrevels erstattet habe. In diesem Jahr wurden weitere zwei Strafanzeigen wegen einer abgesägten Eiche in der Petersbergstraße und der beiden angebohrten Bäume am Rhein gestellt. „Königswinter ist ein auffälliger Schwerpunkt“, so der Polizeisprecher. Aus der Region würden ansonsten meist nur Einzelfälle dieser Art bekannt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort