Sitzung der Küzengarde Wie immer eine fein abgestimmte Mischung aus Musik, Tanz und Bütt

NIEDERDOLLENDORF · Ein Aufzug nach Maß. Mit 123 Leuten eroberten die Siegburger Funken Blau-Weiß von 1859 die Bühne. "Funken, marsch!" Die Blau-Weißen wibbelten, was das Zeug hielt, präsentierten de Klabüs und sorgten bei der großen Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft Küzengarde Oberdollendorf für prächtige Stimmung von der ersten Minute an.

 Hingucker waren bei der Küzengarde nicht nur die auftretenden Künstler, sondern auch die schön verkleideten Jecken.

Hingucker waren bei der Küzengarde nicht nur die auftretenden Künstler, sondern auch die schön verkleideten Jecken.

Foto: Frank Homann

Die Riesentruppe passte gar nicht zusammen auf die Bühne in der Schulturnhalle Niederdollendorf. Und so waren die Funken fast auf Tuchfühlung mit dem bunt kostümierten Publikum.

Im wahrsten Wortsinn Tuchfühlung nahm allerdings auch Cornelia Mazur-Flöer auf. Die Vizebürgermeisterin überbrachte die Grüße der Stadt. In bunter Kittelschürze hatte sie sich als Putzfrau getarnt. Plötzlich zog sie den Lappen aus der Tasche. "Unsere Stadt soll schöner werden. Da müssen wir einiges wegputzen", meinte sie humorvoll. Natürlich nicht den prächtig aufgelegten Präsident Fritz Wenzel und einige andere Jecke im Saal, auch wenn die mal kurz "abgewedelt" wurden mit dem Staubtuch.

Herrlich auch Änne aus Dröpplingsen, die mit ihrem Gehwägelchen in die Halle schlurfte, um hier über ihren Alltag als fitte Rentnerin zu philosophieren. Dass Änne alias Monika Badtke dabei auch Zweideutigkeiten unterlaufen, nahm keiner übel. Die Kabarettistin aus dem Sauerland bekam viel Applaus.

Ob sie den "Flöckchen", die nach ihr die Bühne eroberten, ein Foto schenkte? Jedenfalls sangen die drei schwergewichtigen Herren "Schatzi, schenk mir ein Foto" und natürlich auch ihren aktuellen Sessions-Hit "Ding Hätzje". Die Turmgarde Eitorf und vor allem das Tanzcorps Grün-Weiße Funken vom Ziepchen aus Kölsch-Büllesbach zeigten atemberaubende Artistik.

Dazwischen schöne Wortbeiträge. Das zeichnete die Sitzung der Küzengarde aus: eine fein abgestimmte Mischung zwischen Musik, Tanz und Bütt. So startete auch "Dä Mann met däm Hötche" Peter Raddatz einen Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher im voll besetzten Haus.

Tränchen kullerten im Saal, aber auch auf der Bühne. "Heul doch!": Oh weia, wenn Horst und Lydia loslegen - "De Beckendorfer Knallköpp" - dann ist Stunk angesagt. Das verrückte Ehepaar, das zu den Größen im Kölner Karneval zählt, mischte ordentlich auf. Die Prinzengarde aus Alfter lief mit 60 Mann auf. Und die Eschweiler Blasmusik "Brass on Spass" sorgte für ein fulminantes Finale.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort