Sonderausstellung in Rheinbreitbach Wiederauferstehung der Ruine

Rheinbreitbach · Der Heimatverein Rheinbreitbach lässt in einer Sonderausstellung im Museum für Alltagsgeschichte die Untere Burg im Geiste wieder lebendig werden. Einige Fundstücke von Ausgrabungen werden erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.

 Thomas Napp (links) und Dankward Heinrich präsentieren den Stein, auf dem die Klauen des Breitbacher Drachens zu sehen sind.

Thomas Napp (links) und Dankward Heinrich präsentieren den Stein, auf dem die Klauen des Breitbacher Drachens zu sehen sind.

Foto: Frank Homann

Eine Sonderausstellung im Museum für Alltagsgeschichte ließ die nur noch in ihren Grundmauern als Bodendenkmal bestehende Untere Burg im Geiste wieder auferstehen. Der Heimatverein Rheinbreitbach hatte eingeladen: Zur Eröffnung begrüßen konnte der Vorsitzende Dankward Heinrich etliche Besucher, die sich die Ausführungen von Thomas Napp nicht entgehen lassen wollten.

„Unser Archivar, der die wechselvolle Geschichte der Unteren Burg in unserem 16. Heimatheft ausführlich behandelt hat, übernimmt am Tag des offenen Denkmals die Führungen, bei denen man sich vor Ort ein Bild machen kann, das dann hier im Blauen Salon an Hand der Schautafeln zum Hause Breitbach und der Exponate ergänzt werden kann“, erklärte Heinrich.

Nachdem die baufällige Ruine in den 50er Jahren abgerissen worden war, stand nicht mehr von der Unteren Burg, von deren einstiger Bedeutung heute nur noch das hervorragend restaurierte Gesindehaus am Breitbach zeugt.

Verborgene Mauerreste wurden 2006 freigelegt

Mit ihr schienen auch die Erinnerungen an die Herren von Breitbach unter dem Schuttberg begraben zu sein, bis das alte Adelsgeschlecht vom heutigen Ehrenvorsitzenden Franz-Josef Federhen und dem Vorgänger von Heinrich, Bernd Hamacher, mit dem Heimatheft 1996 wieder „freigeschaufelt“ worden war. Erst 2006 war dann das „Wäldchen“ gerodet worden, so dass die unter diesem verborgenen Mauerreste freigelegt und restauriert werden konnten, die den Rheinbreitbachern dann 2009 als Dorfmittelpunkt am Renesseplatz übergeben wurden.

„Bei den Ausgrabungen der Burg sind einige interessante Fundstücke aufgetaucht, die uns die Gemeinde als Dauerleihgabe überlassen hat und die wir erstmals der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagte der Archivar erfreut. So ist im Blauen Salon etwa ein Stein ausgestellt, auf dem die Klauen des Breitbacher Drachens zu sehen sind sowie das Fragment eines Torbogens, in das ein großes „A“ gemeißelt ist, höchstwahrscheinlich der Anfangsbuchstabe von Anno.

„Bedauerlicher Weise scheint ausgerechnet der Stein, der die Untere Burg auf das frühe 13. Jahrhundert datiert, unwiederbringlich verschollen zu sein“, bedauerte Napp, um sich dann der Geschichte der Burg vom einfachen Wehrturm über das barocke Lustschlösschen bis zur vernachlässigten Ruine zu widmen.

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