Schiedsmann in Königswinter Wilhelm Schürmann zehn Jahre Schiedsmann in Königswinter

KÖNIGSWINTER · Auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde Wilhelm Schürmann als Schiedsmann für den Bezirk Königswinter vereidigt. Seit 2002 hat der pensionierte Diplomat mit juristischer Ausbildung rund 100 Schlichtungen begleitet.

 Für sein ehrenamtliches Engagement wird Wilhelm Schürmann (2.v.r.) geehrt. Ihm danken (von links) Stadtverwaltungsmitarbeiterin Petra Oldenburg, Peter Wirtz und Ulrich Feyerabend.

Für sein ehrenamtliches Engagement wird Wilhelm Schürmann (2.v.r.) geehrt. Ihm danken (von links) Stadtverwaltungsmitarbeiterin Petra Oldenburg, Peter Wirtz und Ulrich Feyerabend.

Foto: Frank Homann

Ob es um Körperverletzungen ging oder nachbarschaftliche Streitigkeiten: Bei rund zwei Dritteln dieser außergerichtlichen Verfahren konnte er zwischen den streitenden Parteien einen Kompromiss erzielen. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er nun vom Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz und dem Direktor des Amtsgerichts, Ulrich Feyerabend, geehrt.

Schürmann, der zuvor während seiner beruflichen Laufbahn beim Auswärtigem Amt als Botschafter in Norwegen und in unterschiedlichen nordafrikanischen Staaten arbeitete, meldete bereits Anfang 2002 sein Interesse am Amt des Schiedsmanns an. "Ich habe in meinem Leben das Privileg gehabt, vom deutschen Bildungssystem zu profitieren, und wollte etwas zurückgeben", erklärte Schürmann seine damalige Entscheidung.

Im Juni 2002 wählte der Königswinterer Rat ihn zum Schiedsmann, das Amtsgericht bestätigte diese Wahl, so dass Schürmann Ende Oktober 2002 vereidigt wurde. Als Schiedsmann an der Schnittstelle zwischen Gemeinde und Justiz habe er viele Male dafür gesorgt, dass Streitparteien sich einigten, ohne vor Gericht ziehen zu müssen, würdigte Feyerabend Schürmanns Tätigkeit.

"Bei einer solchen Schlichtung bekommt nicht, wie bei einer Gerichtsverhandlung, eine Partei Recht und eine andere Unrecht, was oft die Grundlage für neue Streitigkeiten legt, sondern es haben von diesen vielen geschlichteten Fälle alle Beteiligten etwas", ergänzte Wirtz.

Ihm mache es Freude, Streitende, die oft jahrelang nicht mehr miteinander geredet hätten, wieder zu einem Gespräch zusammenzubringen, sagte Schürmann. "Die Gespräche finden bei mir zu Hause statt. In einem solchen privaten Umfeld fällt es den Streitenden leichter, ihr Herz über die Hürde zu werfen und auf den anderen zuzugehen." Im Mai endet Schürmanns zweite und damit letzte Amtszeit als Schiedsmann.

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