Speed-Debating Zehntklässler in Königswinter diskutieren mit Experten

Königswinter · Beim Speed-Debating haben Königswinterer Zehntklässler ihre Gesprächspartner gelöchert. Bürgermeister Peter Wirz beantwortete Fragen von 50 Zehntklässlern.

"Es ist jedes Mal wie eine Wundertüte", sagt Peter Wirtz. Der Bürgermeister weiß, wovon er spricht. Schließlich war er bei jedem Speed-Debating in Königswinter dabei.

Auch bei der sechsten Auflage des Projekts, das der Servicebereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe mit dem Landesjugendamt Köln und der Katholischen Jugendagentur in der Aula des Schulzentrums Oberpleis organisiert hatte, beantwortete das Stadtoberhaupt wieder zahlreiche Fragen im Vier-Minuten-Takt. Um genau zu sein: Fragen von 50 Zehntklässlern.

Insgesamt 21 Experten begrüßte Jugendpfleger Stefan Schmied am Morgen zu der Diskussion im Schnelldurchlauf, darunter Kommunalpolitiker, Vertreter von Sportvereinen, Verbänden, Verkehrsgesellschaften und der Agentur für Arbeit. Einige von ihnen nahmen zum ersten Mal teil, wie etwa Stefan Rothmeier von der Telekom. "Ich habe keine Ahnung, was hier alles auf mich zukommt", sagte er vor Beginn, um sich dann mit einer Tasse Kaffee an seinen Tisch zu setzen.

Vier Minuten für Fragen

Für gestoppte vier Minuten gehörte dann der Platz ihm gegenüber jeweils einem Schülerduo, das - teils bestens auf die Gesprächspartner vorbereitet - seine Fragen stellte. Oder Anregungen gab. Oder auch mal motzte. Das Thema "schnelles Internet" etwa war eines, das Rothmeier an diesem Vormittag häufig zu hören bekam.

Wie funktioniert eigentlich Politik? Was macht ein Ausschuss? Sporthallenzeiten und natürlich die Zukunft des Hallenbads in Königswinter waren hingegen die Fragen, zu denen Norbert Mahlberg, Vorsitzender des Sportausschusses des Königswinterer Stadtrates, häufig Stellung zu beziehen hatte. "Mehr Themen für Jugendliche" hatte sich Jörg Bertram, Chefredakteur von Radio Bonn/Rhein-Sieg, in der dreistündigen Veranstaltung auf der To-do-Liste notiert.

Konkrete Anliegen brachten die Jugendlichen auch bei Stephan Unkelbach, dem Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, und Dezernentin Heike Jüngling auf den Tisch. Die Palette reichte von einer besseren Vernetzung der Radwege zwischen Berg- und Talbereich bis zur Sicherheitslage am Busbahnhof in Oberpleis.

Fechtverein, Festival und internationale Begegnungen

Der Wunsch nach einem Fechtverein wurde Klaus Wiesehügel, dem Vorsitzenden des Stadtsportbunds, häufig vorgetragen. Ein Festival und eine internationale Begegnung mit Kenia waren die Themen, die Anke Jatzen und Jan Schöneberg vom Stadtjugendring Königswinter mit nach Hause nahmen.

"Hier können wirklich Projekte angestoßen werden", sagte Jatzen. Das ist auch eines der Ziele, die Jugendpfleger Schmied mit der getakteten Gesprächsrunde zwischen Experten und Schülern verfolgt. "Hier sind Jugendliche aller weiterführenden Schulen in Königswinter vertreten", sagt er. "Die Runde gibt beiden Seiten die Möglichkeit, sich kennenzulernen, sich auszutauschen und vielleicht sogar Kontakte über diesen Vormittag hinaus zu knüpfen."

Was aus den Anregungen geworden ist, können die Jugendlichen vielleicht im nächsten Jahr bei der Expertenrunde abfragen - oder an die Umsetzung der Ideen erinnern: 2018 wird es eine neue Auflage des Speed-Debatings geben.

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