Volkshochschule Siebengebirge Zu Schauplätzen der deutschen Geschichte in Leipzig

KÖNIGSWINTER · Ganz nah rankommen mit der VHS. Wer schon immer mal in einen Hubschrauber der Bundespolizei klettern wollte, wer überhaupt erfahren möchte, welche Aufgaben und Technik die Fliegergruppe aus Sankt Augustin hat, erfährt das bei einer Exkursion mit der Volkshochschule Siebengebirge.

 Das letzte Kind der DDR: Das Foto, das kurz nach ihrer Geburt am 2. Oktober 1990 in Leipzig aufgenommen wurde und um die Welt ging, hielt 2009 Sarah Klier, damals fast 19 Jahre alt, in Händen.

Das letzte Kind der DDR: Das Foto, das kurz nach ihrer Geburt am 2. Oktober 1990 in Leipzig aufgenommen wurde und um die Welt ging, hielt 2009 Sarah Klier, damals fast 19 Jahre alt, in Händen.

Foto: dpa

Ein Besuch bei der Bundespolizei mit VHS-Leiterin Hedwig Roos-Schumacher ist ein Programmpunkt des ersten Semesters 2014. Damit öffnet die Volkshochschule Türen, die normalerweise verschlossen sind. Die Fliegergruppe hilft beispielsweise bei Katastrophen im In- und Ausland, befördert Gäste der Bundesregierung und unterstützt die GSG 9.

Und manchmal kommt sie übrigens den Bewohnern des Siebengebirges ziemlich nah, denn die Piloten üben auch auf dem Flughafen Eudenbach. Der Start in das neue Semester erfolgt am 2. Februar mit einem interessanten Vortrag. Vor 125 Jahren, genau am 17. Juni 1889, verlieh der preußische König Wilhelm I. Königswinter die Städte-Ordnung.

Historiker Ansgar Klein wird über die Verleihung des Stadtrechts und die Entwicklung Königswinters zu einer Hochburg des Tourismus sprechen. Neben dem lokalen Geschichtsereignis wird die VHS auch die großen historischen Jubiläen beleuchten.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird intensiv "beackert" mit einem Thementag in der Bundeskunsthalle, einer Exkursion zur Zeche Zollverein in Essen, wo eine Schau das Rheinland vor dem Ersten Weltkrieg präsentiert sowie mit einem Vortrag über das Schicksal von jüdischen Soldaten in deutschen Uniformen.

2014 geht es auch um Karl den Großen, dessen Todestag sich am 28. Januar zum 1200. Mal jährt. Die VHS sieht deshalb eine Exkursion nach Aachen vor, wo er die letzten 20 Jahre seine Lebens vorwiegend verbrachte und auch seine letzte Ruhe fand. Neuere Geschichte steht im Herbst bei einer Studienreise nach Leipzig im Fokus, wo Schauplätze der Wendezeit vom Herbst 1989 besichtigt werden und Gespräche mit Zeitzeugen aus der ehemaligen DDR stattfinden.

Im Frühjahr 2015 erfolgt dann der Gegenbesuch der Leipziger. Begegnungen mit Experten und der Besuch von Orten der "Bonner Republik" sind dann angesagt. "In diesen beiden Regionen spielte damals die Musik", so Hedwig Roos-Schumacher, die diese Exkursionen in Zusammenarbeit mit der VHS Leipzig, dem AZK sowie "Arbeit und Leben Sachsen" organisiert. "Ob es funktioniert, ich weiß es nicht", sagte die VHS-Leiterin bei der Vorstellung des Semesterprogramms.

Noch ein historisches Highlight: eine Führung durch das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des Historischen Archivs Köln. Die Besucher erhalten fünf Jahre nach dessen Einsturz einen Einblick, wie die Archivalien gereinigt und restauriert und wie die aus ihrer Ordnung gerissenen Bestände wieder zusammengeführt werden.

Hinzu kommen im Seminarverlauf natürlich die vielen Sprachkurse, erstmals auch mit "Smalltalk für Tourismusbetriebe" auf Niederländisch, EDV-Kurse, ausgefallene Kochveranstaltungen, aber auch Stilberatung für den Herrn, Kosmetik für die Dame ab 50 oder das Seminar "Mobil und sicher - mit dem Rollator unterwegs".

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