Königswinterer Musikschule Zuckersüß bis zu den Füßen

OBERPLEIS · Das war spitze! Noch einige Dehnübungen hinter den Kulissen, noch ein paar Mal auf die Zehenspitzen gestellt, recken und strecken und dabei das kleine bisschen Lampenfieber weggelächelt: Mehr als 100 Eleven der Ballettabteilung der Musikschule Königswinter sorgten gemeinsam mit Profis aus Düsseldorf und Siegen am Wochenende zweimal für ein ausverkauftes Haus.

Jeweils knapp 600 Besucher sahen am Samstagabend die große Ballettgala sowie am Sonntag die Aufführung des Balletts "Der Nussknacker" der beiden Ballettgruppen aus Oberpleis und Oberdollendorf.

Es war für die Ballettschüler von Vera Pöttker und Silke Rau schon aufregend, gemeinsam mit den Gästen der Berufsfachschule für Bühnentanz aus Düsseldorf und der Ballett-Meister-Schule aus Siegen auf der Bühne zu stehen. Und: "Zuckerfee" Selma Schmitt überlegt ernsthaft, nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr ihre Ausbildung zur Tanzpädagogik in Düsseldorf zu starten.

Mit vier Jahren hatte sie mit dem Ballett begonnen, am Wochenende nun begeisterte sie als Solotänzerin im ersten Akt der Gala, bei dem die Königswinterer Ballettschüler Fragmente aus dem "Nussknacker" zeigten, nicht nur das Publikum, sondern auch Larissa Meister, die Leiterin der Siegener Schule: "Die Zuckerfee hat so schöne Füße!" Überhaupt war die Tanzpädagogin hingerissen vom Können der Schüler, aber auch von der Choreographie, den Kostümen und dem Bühnenbild. "Sie sind super. Hier in Königswinter wird eine richtig gute Arbeit geleistet!"

Training ist zwei Mal die Woche

Im ersten Teil der Gala tanzten die Mädels aus Königswinter als Schneeflocken Walzer. Eiszapfen und Schneeflöckchen traten auf, Engelchen umringten die Zuckerfee. Der feurige spanische Schokoladentanz, der arabische Kaffeetanz, der chinesische Teetanz, der Tanz der Marzipan-Mädchen, der Pralinentanz, der Blumen- und Rosenwalzer - einfach zauberhaft. Merle, Marie-Caroline, Aneta, Luisa, Nina, Melina, Simone, Vanessa, Hanna und Annika trugen Folklore-Kleidchen.

"Zweimal in der Woche trainieren wir bei Frau Pöttker", berichteten die Mädels, ehe sie kess den russischen Plätzchentanz präsentierten. "Ich bin ein bisschen aufgeregt", sagte Nina, während die Gruppe diszipliniert auf ihren Auftritt wartete. Denn: Nicht nur auf der Bühne lief alles wie am Schnürchen; auch das Geschehen im Hintergrund funktionierte perfekt. Der Förderverein und viele Eltern halfen mit - als Betreuer, aber auch in der Cafeteria. Und auch Musikschulleiter Walter Burger war begeistert von der Atmosphäre.

Im zweiten Akt demonstrierten die Profis abwechselnd mit den Gastgebern ihr Können von Klassik bis Jazzdance. Unter den Düsseldorfern waren dabei zwei junge Damen, die ihre ersten Schritte bei Vera Pöttker absolviert hatten: Anika Müller (22) und Ronja Bopper (21). "Ich habe im Alter von drei Jahren mit dem Ballett angefangen", erzählte Ronja aus Nonnenberg, die jetzt ein Jahr Ausbildung hinter sich hat. Anika aus Vinxel macht bereits im Februar ihren Abschluss. Beim "Nussknacker" gestern tanzte Sara Schlömer erstmals als Solistin die Rolle der Clara. Als Prinz an ihrer Seite: Nwarin Gad vom Balletttheater Essen. Es war ein Oberpleiser Ballettfestival. Ein Spitzen-Tanz!