Partnerschaft zwischen Königswinter und North East Lincolnshire Zum 40-jährigen spielte das District Youth Orchestra

KÖNIGSWINTER · Von der Queen wurde Leo Solomon vor zwei Jahren die Auszeichnung "Member oft the British Empire" (MBE) verliehen. Prinz Charles nahm die Ehrung im Buckingham-Palast vor.

 Am Rhein zeigen die britischen Musiker ihr Können.

Am Rhein zeigen die britischen Musiker ihr Können.

Foto: Homann

Der Grund für diese hohe Würdigung: Solomons musikalisches Engagement im Bereich der Königswinterer Partnerstadt North East Lincolnshire. Und als jetzt "sein" Grimsby District Youth Orchestra in der Drachenfelsstadt antrat, für das er sich rund 50 Jahre erfolgreich engagierte, übernahm Solomon von seinem Nachfolger Alex Green für einige Stücke den Taktstock.

Diese Truppe präsentierte sich als die schönste musikalische Werbung der Partnerstadt. Sie spielte im Konstantia-Haus in Oberpleis, während einer Schiffsrundfahrt auf der "Theresia" und am Sonntagabend dann noch auf der Freitreppe vor dem Sealife. Es war so herrlich temperamentvoll, als Solomon das "Ruder" übernahm, den Hit "Y.M.C.A." von Village People dirigierte und das Publikum in feinster Village-People-Manier anfeuerte: Arme hoch, klatschen, drehen.

Leo Solomon verkörpert geradezu die Städtepartnerschaft zwischen North East Lincolnshire und Königswinter, deren 40-jähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert wird. Und der Besuch des Orchesters in Königswinter gehört mit zum Programm aus diesem Anlass. Die Jugendlichen begeisterten ihre Zuhörer, wo immer sie auch auftraten.

Schade, dass beim Freiluftkonzert am Rhein die meisten Sonntagstouristen bereits wieder abgefahren waren. Einige Besucher mehr hätte das fabelhafte Orchester verdient gehabt. Besonderen Grund zur Freude hatte Monika Effelsberg. Sie ist nicht nur Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Königswinter-North East Lincolnshire, sondern spielt auch Flöte. Und sie durfte sich einreihen und etliche Stücke mitswingen. "Es ist fabelhaft, dass ich das darf", meinte sie total begeistert.

Effelsberg kümmerte sich wie auch Ulrich Berres, der Leiter des Geschäftsbereiches Kultur bei der Stadt, um die englischen Gäste. Und zwischen Schiffstour und Auftritt auf der "Treppentribüne" am Marktplatz stärkten sich die Musiker im Hotel "Loreley", das bereits Schauplatz von besonderen Ereignissen war, organisiert von Effelsberg und "Loreley"-Chefin Diana Maderer. Hier feierten die Königswinterer die Hochzeit des englischen Prinzen William mit Kate und die Geburt ihres Stammhalters in perfektem Stil der Insel.

Darüber wurde natürlich bei diesem Besuch gesprochen. Und alte Kontakte wurden vertieft. So berichtete Alex Green, dass er als Sechsjähriger vor 20 Jahren in Königswinter war und damals bei einer Familie mit Sohn namens Jan lebte. "Jan Faßbender?", vermutete Berres und landete einen Volltreffer. So wurde auch ein Wiedersehen zwischen den beiden "Jungs" organisiert.

Beim Konzert im Konstantia-Haus gab es ein unverhofftes Zusammentreffen für Leo Solomon und seine Frau Margret mit dem Ehepaar Kinnerbrock, dessen Tochter Susanne einst beim Schüleraustausch dabei war. Die Solomons waren sogar zu deren Hochzeit eingeladen. Und: Susanne Kinnerbrocks Sohn heißt Leo - nach dem begnadeten Musiker aus der englischen Partnerstadt, der am Piano schon berühmte Jazz-Größen begleitete.

Auch bei diesem Besuch wurden neue Freundschaften geknüpft. "Ich hätte fast geweint", sagte Monika Effelsberg. James, einer der 19 Musiker zwischen 13 und 19 Jahren des Orchesters, beherrscht nicht nur sein Instrument, sondern kann auch wunderbar singen. Speziell für seine Gastgeber in Königswinter trug er zauberhaft ein Lied von Schubert vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort