Blitzführungen im Siebengebirgsmuseum Zum Fest in Königswinter kam auch ein Drache

Königswinter · Beim Fest im Siebengebirgsmuseum gibt es viel zu erleben: Brotbacken und Beethoven sowie erstmals auch Blitzführungen durch die Museumsräume.

 Dem „Drachen Siefnir“ halfen die Kinder beim Museumsfest.

Dem „Drachen Siefnir“ halfen die Kinder beim Museumsfest.

Foto: Frank Homann

Und schließlich drehten die Besucher des Museumsfestes auch noch Däumchen. Aber nicht etwa, weil sich Langeweile im Siebengebirgsmuseum und im Garten davor breitgemacht hätte, sondern weil beim abendlichen Chansonkabarett mit „Grün & Huth“ die Anweisung dazu erfolgte.

„Jetzt schließen wir mal die Augen, falten die Hände und lassen die Daumen kreisen“, gab es die genaue Gebrauchsanweisung von Ursula Hoffmann und Stephanie Huthmacher. Und auch Museumschef Elmar Scheuren und Mitglieder des Bürger- und Verkehrsvereins Alt Königswinter um Vorsitzenden Bruno Gola kreisten heftig mit. Dazu erklang der Text: „Ich hätte so gerne mal Langeweile, einfach nur Däumchen drehen …“

Drache bekam Hilfe von Kindern

Der Verein hatte traditionell das abendliche Programm nach dem Familien-Museumsfest finanziert und das Publikum sichtlich Spaß an den beiden Bonner Künstlerinnen, die unter dem Motto „Ich hör dir ja zu“ querbeet die Höhen und Tiefen des Lebens besangen und sich dabei mit verschiedenen Instrumenten von Gitarre bis Ukulele begleiteten. Sie brachen eine Lanze für die Nacktschnecke und sangen als echte Beethoven-Fans den „Ludwig“ an: „Hallo, Ludwig, wir kommen auch aus Bonn, wir haben noch kein Denkmal, aber wir arbeiten dran ….“

Ein Denkmal hätten sich auch die kleinen Besucher des Museumsfestes verdient. Sie halfen „Drache Siefnir“ aufgeregt, mit großen Augen und viel Geschrei, einen Unruhestifter ausfindig zu machen. Das Stück „Aufruhr im Siebengebirge“ des Puppentheaters am Drachenfels mit den Regisseurinnen Dorothee Vreden und Sabine Claaßen brachte das Blut der kleinen Theatergäste aber auch mächtig in Wallung. An Bord des Ausflugsschiffes „Moby Dick“ war ein blinder Passagier, der mit anderen Besuchern in Königswinter ausstieg.

Esel-Figuren aus Teig

Und plötzlich hupte die Drachenfelsbahn mitten in der Nacht und läuteten die Glocken der Petersbergkapelle zu den unmöglichsten Zeiten. „Siefnir“, der Star der Bühne, brachte mit Unterstützung der Pänz alles in Ordnung, und danach konnten die Mädchen und Jungen sich einer Kinderführung durch das Museum anschließen. Das Motto: „Auf den Spuren von Eseln und Drachen!“ Auch eine Museumsrallye gehörte zum Programm.

Und mit Bäcker Martin Heimbach machte es den Kleinen besonders viel Spaß, Esel-Figuren aus dem Teig auszustechen. Im originalen Königswinterer Ofen buk der Museums-Bäcker dann wieder herrlich knusprige Brote, die übrigens zu späterer Stunde beim Kabarett auch noch, mit Schmalz bestrichen, zum Glas Wein mundeten. Es gab zahlreiche Führungen auch für Erwachsene, zum Beispiel auch durch die laufende Sonderausstellung über die Zisterzienser.

Premiere hatten die Blitzführungen. In 15 Minuten mit den beiden Mitarbeiterinnen Irene Haberland oder Christiane Lamberty durch den kompletten Geschichtstempel – das war schon eine sportliche Herausforderung. Auch Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis, der das Museumsfest eröffnet hatte, schaute sich um. Vom Siebengebirgsmuseum kann man schließlich nicht genug bekommen. Aber auch nach dem Kabarett war von Langeweile keine Spur.

Dann wurde der 25 Jahre alte Film „Schtonk“ gezeigt, der die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher zum Thema hatte. Einige Sequenzen wurden damals auf Schloss Drachenburg gedreht. Klar, dass beim Museumsfest fürs Publikum der Film an dieser Stelle angehalten wurde. Schade nur, dass das Wetter weder das Kabarett noch die lange Filmnacht im idyllischen Museumsgarten zuließ.

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