Kommentar Zurück zu den Wurzeln

Wer vor einiger Zeit darauf gewettet hätte, alle Dollendorfer Vereine würden gemeinsam den 1050. Geburtstag ihres Dorfes feiern, hätte eine hohe Quote erzielen können. Auch könnte es sein, dass sich der eine oder andere alte Oberdollendorfer oder Niederdollendorfer im Grabe umdrehen würde, sollte ihn die Nachricht dort erreichen.

Die meisten Menschen in beiden Ortsteilen freuen sich jedoch in erster Linie über die Veranstaltung. Das erste Kunststück nach der Initiative der Küzengarde war dabei, alle Oberdollendorfer Vereine unter einen Hut zu bringen. Die Gründung eines Festausschusses scheint hier ein probates Mittel zu sein, da sich dort alle wiederfinden können, die mitreden wollen.

Dass nun aber auch die Niederdollendorfer auf Oberdollendorfer Gebiet den gemeinsamen Geburtstag feiern wollen, verdient noch mehr Respekt. Schließlich wurde der genaue Grenzverlauf den Kindern in beiden Ortsteilen früher bereits mit der Muttermilch nahegebracht.

Jetzt möchte man also gemeinsam feiern. Und den Beweis antreten, dass die Dollendorfer ihren 1050. Geburtstag professioneller vorbereiten können als die Nachbarn in der Altstadt die eigene 1000-Jahr-Feier. Allein das ist manchem Dollendorfer Anreiz genug.

Vielleicht haben die Einwohner zwischen Rhein und Mühlental aber auch daran gedacht, dass in einer Urkunde des Kaisers Otto I. aus dem Jahre 966 erstmals "Dullendorf" erwähnt wurde. Erst 1144 wurde zwischen Ober- und Niederdollendorf unterschieden. So gesehen kehren die Dollendorfer beim Jubiläumsfest lediglich zu ihren Wurzeln zurück.

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