VVS-Versammlung Zwei Beiräte treten von ihren Ämtern zurück

SIEBENGEBIRGE · Gerhard Müller war mächtig bedient. Das Beiratsmitglied saß noch lange nach der Abstimmung geknickt am Ausgang der Aula. Kurz zuvor hatte er seine Kandidatur für eine Wiederwahl in den Beirat zurückgezogen - als Konsequenz auf die Sitzung. "Das Ergebnis stellt mich absolut nicht zufrieden", haderte Müller, "damit hätte ich nie und nimmer gerechnet."

Er war gegen eine Beteiligung an den Kosten. "Wie die Befürworter hier heute Stimmung gemacht haben, erschüttert mich. Die Moral ist längst über den Jordan gegangen", sagte er und kündigte seinen Vereinsaustritt an. Die Arbeitsgruppe Technik würde sich jetzt wohl auflösen. Sie erledigt ehrenamtlich Arbeiten in einer Größenordnung von 80.000 bis 100.000 Euro pro Jahr.

Beiratsmitglied Waldemar von Lewin zog ebenfalls Konsequenzen: Der Vorsitzende des Arbeitskreises Finanzen, ein jahrelanger Kämpfer für den Verein und eine der Schlüsselfiguren, trat noch während der Mitgliederversammlung zurück. Hinter den Kulissen des VVS wird befürchtet, dass durch dessen Ausscheiden der gesamte Arbeitskreis auseinanderfallen könnte.

Anders ordnete Beiratsmitglied Hans Remig den Kompromiss ein. "Ich bin sehr froh, dass es nicht zur Zerreißprobe gekommen ist - ein guter Kompromiss. Mein Wunsch war es, eine gute Lösung für alle zu finden. Der VVS ist doch schließlich nicht gegen die Weinberge", sagte Remig, der nach der Veranstaltung Zettel verteilte, auf denen die Bankdaten des Spendenkontos vermerkt waren.

Beiratsmitglied Holger Willcke fand indes deutliche Worte - weniger zum Ergebnis als mehr zu dem Sitzungsverlauf: "Viele Mitglieder fühlen sich jetzt nicht ernst genommen und verschaukelt. Diese Abstimmung ist kein Ruhmesblatt für den VVS." Das Abstimmungsverfahren sei undurchsichtig und unprofessionell gewesen.

"Beirat und Vorstand hatten der Versammlung eine Vorgehensweise vorgeschlagen, die bei zwei Abstimmungen eine eindeutige Mehrheit gefunden hat. Erst bei einer dritten Abstimmungsrunde fand sich dann eine Mehrheit für eine umfangreichere Kostenbeteiligung. Die Vorgehensweise war nicht korrekt."

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