Fördermittel für Unkel 5,5 Millionen Euro für historische Stadtmitte

UNKEL · Sanierungsprojekte in der Stadt erhalten in den nächsten zehn Jahren Finanzspritzen aus einem speziellem Bund-Länder-Förderprogramm.

 Freuen sich über den Förderbescheid: Staatssekretär Randolf Stich (v.l.), Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Verbandsbürgermeister Karsten Fehr und Landrat Rainer Kaul.

Freuen sich über den Förderbescheid: Staatssekretär Randolf Stich (v.l.), Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Verbandsbürgermeister Karsten Fehr und Landrat Rainer Kaul.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Mandatsträger und Bürger, die sich für die städtebauliche Weiterentwicklung von Unkel engagieren, hatte Unkels Stadtbürgermeister Gerhard Hausen zusammen mit Verbandsbürgermeister Karsten Fehr in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Anlass war die Übergabe des Bescheides über die Aufnahme der Stadt in das Bund-Länder-Förderprogramm „Historische Stadtbereiche – Städtebaulicher Denkmalschutz“.

Staatssekretär Randolf Stich war aus diesem Anlass zusammen mit Referatsleiter Walter Greuloch aus Mainz angereist. „Es ist eines der wichtigsten kommunalpolitischen Themen der nahen Zukunft, die Wohn- und Umweltqualität von Unkel zu verbessern, den historischen Bereich zu stabilisieren und letztendlich unsere Stadt für unser Bürger und Gäste nachhaltig zu sichern“, sagte der Stadtchef, der auch Landrat Rainer Kaul begrüßte.

Bereits 1988 bis 1996 habe Unkel mit Fördermitteln des Landes Maßnahmen zur Stadtkernsanierung durchführen können. Mit der Aufnahme in das neue Förderprogramm durch das Innenministerium könnten nun erhaltenswerte Gebäude, historische Bereiche und sonstige baulichen Ablagen von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung gesichert werden. „Den heutigen Bewilligungsbescheid sehen wir auch als Anerkennung für das bereits Erreichte, damit wir den eingeschlagenen Weg mit den ehrenamtlichen Bürgern zur Aufwertung unserer historischen Innenstadt fortsetzen können“, betonte Hausen.

Immerhin kann Unkel in den nächsten zehn Jahren für entsprechende Sanierungsmaßnahmen 5,5 Millionen Euro Fördermittel abrufen. Neben der Stadt können auch Privatleute davon profitieren, vorausgesetzt, dass sie ihre Gebäude umfassend sanieren.

„Die von der Stadt dem Innenministerium vorgelegten Bewerbungsunterlagen haben gezeigt, dass Unkel mit seinem historischen Stadtkern genau in das Profil dieses Förderprogramm passt“, erklärte Fehr. Die historische Struktur der Innenstadt biete auf der einen Seite zwar große städtebauliche Herausforderungen im Hinblick auf zeitgemäße Wohn- und Lebensstandards, auf der andren Seite aber auch Potenziale eines einzigartigen und attraktiven Charmes. Zahlreiche Bauwerke wiesen auf Grund ihrer Historie und aktuellen Prägung des historischen Stadtbildes eine teilweise weit über die Stadtgrenze hinausreichende Bedeutung auf, so der Verbandsbürgermeister.

Dem stimmte Landrat Kaul zu, der die Aufnahme in den Bewilligungsbescheid als tolles Signal bezeichnete. „Welche Stadt, wenn nicht Unkel, mit den großartigen kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen und den tollen Straßenzügen, passt in dieses Förderprogramm“, fragte der Landrat rein rhetorisch. Der Landesregierung liege daran, historische Stadtkerne langfristig als Wohn- und Geschäftsorte zu sichern, indem ein Umfeld schaffen werde, in dem man sich wohlfühlt.

„Wesentlicher Bestandteil des Förderprogramms ist die Einbeziehung der Bürger, da die Menschen vor Ort am besten wissen, wie die Stadt aussehen soll, in der sie auch morgen noch gerne leben wollen“, betonte Randolf Stich. Zunächst seien 150.000 Euro reserviert, um ein Handlungskonzept zu stellen, erklärte der Staatssekretär.

Um dieses zu erarbeiten, werden die Unkeler in den nächsten Wochen zu einer Bürgermoderation eingeladen, deren Ergebnisse dann ausgewertet werden. Aus städtischer Sicht nannte der Erste Beigeordnete Wolfgang Plöger als avisierte Projekte etwa die Umgestaltung des Fritz-Henkel-Parks sowie des Bahnhofsvorplatzes und den behindertengerechten Umbau der Rheinpromenade.

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