Installationen in Rheinbreitbach und Unkel Ärger über unansehnliche Kästen

RHEINBREITBACH/UNKEL · "Die Telekom ist zur Zeit in Unkel und Rheinbreitbach aktiv und stockt ihre Kapazitäten auf, damit auch die Bürger dieser beiden Kommunen in naher Zukunft über schnelles Internet verfügen." Mit dieser Mitteilung überraschte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen im Unkeler Stadtrat einige Mandatsträger.

 Der Anblick der Multifunktionskästen der Telekom sorgt, wie hier am Eschenbrenderhof in Rheinbreitbach, für Ärger. Repro: GA

Der Anblick der Multifunktionskästen der Telekom sorgt, wie hier am Eschenbrenderhof in Rheinbreitbach, für Ärger. Repro: GA

Die Freude, dass es mit dem schnellen Internet demnächst Wirklichkeit werden soll, ist groß. Trotzdem gibt es auch Verdruss.

So bei dem Rheinbreitbacher Sozialdemokrat Klaus-Henning Rosen. Zum einen, so teilte Rosen mit, stolpere man über offene Baugruben wie an der Hauptstraße/Ecke Kettelfeld; diese seien so unübersichtlich, dass sie "zum Verkehrshindernis werden". Auch würden Fußgänger etwa am Kirchplatz gezwungen, den Bürgersteig zu verlassen, und müssten in die Straßenmitte ausweichen.

"Einen ganz besonderen Beitrag leistet sich die Telekom derzeit ausgerechnet dort, wo der historische Stadtrundgang Rheinbreitbach beginnt", so Rosen weiter. Der Eigentümer des Eschenbrenderhofs aus dem 17. Jahrhundert an der Ecke Kirchplatz/obere Hauptstraße habe reichlich irritiert reagiert, als Schaltkästen bis unter die Kante seiner Fenster zum Kirchplatz hin errichtet worden seien. "Diese lassen die gesamte Fassade jetzt in neuer Schönheit erstrahlen", ärgert sich Rosen.

Der SPD-Ortsverein hoffe, dass diese Verschandelung von Rheinbreitbachs Ortsmitte einer sinnvolleren Lösung Platz machen werde. "Vor allem sollten die Bauarbeiten zügig weitergehen, damit die Baugruben endlich geschlossen werden."

Auch der Bürgerverein Heister ist über die Arbeiten der Telekom nicht gerade erfreut. So sei ein Schaltkasten direkt am Ehrenmal des Unkeler Stadtteils installiert, wie der Vize-Vorsitzende, Knut von Wülfing, Hausen informierte. "Das ließ sich nicht umgehen, da wir nicht über genügend öffentliche Flächen verfügen und die wenigen zur Verfügung stehenden entsprechend genutzt werden müssen", sagte dazu der Bürgermeister.

Die Klagen sind der Telekom nicht unbekannt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte auf GA-Anfrage, dass es sich bei den Arbeiten um die Verlegung von Glasfaserkabeln für das schnellere Internet handele. Dazu müssten so genannte "Multifunktionsgehäuse" aufgestellt werden. Jeder einzelne Standort sei genehmigungspflichtig und entsprechend von der jeweilig zuständigen Gemeinde auch genehmigt worden. Zu einigen der bereits genehmigten Standorten gäbe es jedoch durchaus Alternativen.

"Diese wären aber mit Mehrkosten verbunden, die wir dann tragen werden müssten", so Hausen. Das bestätigte auch die Telekom. Hinzu komme die teils schwierige Topographie, die keine Alternativ-Standorte für die Multifunktionsgehäuse zulasse, erklärte der Telekom-Sprecher.

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