Stadt erlebte einen Bildersturm Ausstellungen zum Reformationsjahr in Linz

LINZ · Die Ausstellung "Bildersturm" in der Pfarrkirche Sankt Martin ging mit einem großartigen Konzert zu Ende, doch die Veranstaltungen zum Reformationsjahr werden fortgesetzt. Mit lokalem Bezug: In Linz gab es um 1540 eigene reformatorische Bestrebungen.

 Ein Exponat der Ausstellung: Edith Oellers' Stoffinstallation „Alltag im Gewölbe“.

Ein Exponat der Ausstellung: Edith Oellers' Stoffinstallation „Alltag im Gewölbe“.

Foto: Frank Homann

Mit englischen Kirchenliedern und Jazz gestalteten der Ripley Sanct Thomas School Choir und seine Instrumentalisten in der Linzer Kirche Sankt Martin die Abschlussveranstaltung zur Ausstellung „Bildersturm“. Begleitet von Organistin Ann Burtonwood und geleitet vom Dirigenten Don Gillthorpe spielten und sangen die englischen Gäste aus Lancaster, die sich auf Deutschlandtournee befinden, und setzten einen würdigen musikalischen Schlusspunkt der Ausstellung.

Zum Gedenkjahr „500 Jahre Reformation“ hatte der Förderverein der Sankt-Martin-Kirche eine angemessene Form der Auseinandersetzung mit diesem Thema gesucht – und gefunden. Auf Anregung von Stadtbürgermeister Hans Georg Faust und mit Unterstützung von Denise Steger als Kuratorin wagte er mit der Ausstellung eine künstlerische Betrachtung der Reformation, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins, Peter Gillrath. 17 Künstler aus Linz und Umgebung zeigten seit Mai ihre Werke, in denen sie sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Anhänger der Reformation zerstörten katholische Kunst

Im sogenannten Bildersturm waren Gemälde, Skulpturen, Kirchenfenster und Orgeln von den Anhängern der Reformation insbesondere in Süddeutschland, der Schweiz, England und den Niederlanden aus den Kirchen entfernt und in vielen Fällen zerstört worden. Auch in Linz gab es einen Bildersturm – der lokale Bezug der Ausstellung in der Pfarrkirche.

Das Lutherjahr bleibt Thema in Linz: Am Samstag, 19. August, um 18 Uhr wird in der Kirche Sankt Martin die Ausstellung „500 Jahre Reformation in Linz“ von Pfarrer Lothar Martin Anhalt und Christoph Schwaegermann mit einer ökumenischen Vesper eröffnet. Anschließend gibt Stadtarchivarin Andrea Rönz mit Dokumenten aus Stadt- und Pfarrarchiv sowie Bibeln und Messgewändern, Drucken, Wandmalereien und Skulpturen einen Einblick in die vorreformatorische Frömmigkeit im Rheinland und beschreibt die Reformationswirren im Erzbistum Köln.

Parallel zu der Ausstellung in Sankt Martin läuft eine historische Schau in der evangelischen Kirche am Grabentor. Sie zeigt schlaglichtartig die Entwicklung der 1845 gegründeten protestantischen Kirchengemeinde in Linz. Beide Ausstellungen sind bis Sonntag, 3. November, jeweils mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

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