Ausstellung in der Galerie "KunstFaktor 20/21" in Unkel Bäume als grafisches Element

UNKEL · Der Düsseldorfer Künstler Werner Reuber ist in der Region so etwas wie ein Stammgast. Einige seiner großen Holzschnitte zeigte er zuletzt im Linzer Kunstverein, jetzt sind Ölbilder und Aquarelle des ehemaligen Meisterschülers von Gerhard Richter unter dem Titel "Leidenschaft und Brandstifter" in der Unkeler Galerie "Kunst Faktor 20/21" zu sehen.

 "Frauen am Fluss" hat Werner Reuber das Bild betitelt, das er mit schlanken Gestalten und hohen Birken streng linear gestaltet hat. Es ist eines der Werke, die er in der Unkeler Galerie zeigt.

"Frauen am Fluss" hat Werner Reuber das Bild betitelt, das er mit schlanken Gestalten und hohen Birken streng linear gestaltet hat. Es ist eines der Werke, die er in der Unkeler Galerie zeigt.

Foto: Küsters

"Wie viel Schönheit empfängt das Herz durch die Augen", zitierte Hausherr Lars Ulrich Schnackenberg bei der Ausstellungseröffnung Leonardo da Vinci. Die Schönheit der Arbeiten von Reuber liege vorrangig in ihrer formalen und farblichen Brillanz, so Schnackenberg. Diese falle dem Betrachter zunächst ins Auge, so dass er sich erst danach der inhaltlichen Aussage widme.

Die bleibt dem Besucher der Galerie etwa bei dem blauen von hohen schlanken Bäumen flankierten Frauenakt "Erscheinung" weitgehend verborgen. Die südliche Landschaft im Hintergrund deutet jedoch auf eine Leidenschaft Reubers hin, der zweimal Stipendiat der Villa Romana war. Vier tanzende Frauen in einem Birkenwald, in den sich auch ein nacktes Liebespaar zurückgezogen hat, sind ein weiteres Leidenschafts-Motiv. "Bäume waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil meiner Bilder. Zurzeit sind es vorrangig Birken, die ich noch aus meiner Kindheit von den Halden in Essen her kenne", erklärte der Künstler bei der Vernissage. Natürlich habe ihn auch die Struktur der schlanken schwarz-weißen Stämme als überaus starkes grafisch-lineares Element in seinen Bildern gereizt.

"Nicht nur seine Auseinandersetzung mit Frauen hat der Künstler in einen Birkenwald verlegt, sondern auch seine Brandstifter", ging der Galerist auf den zweiten Begriff im Ausstellungstitel ein. Auf einem Aquarell verbergen diese ihre brennenden Fackeln hinter dem Rücken - Brandstifter seien eben keine Feuerteufel, sondern würden hintergründig mit Gefühlen zündeln, so Schnackenberg. "Und wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid, hat ja schon Leonardo erkannt."

Die Ausstellung ist bis Samstag, 10. Oktober, donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr sowie sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Unkeler Galerie "Kunst Faktor 20/21", Frankfurter Straße 37, zu sehen. Besichtigungen können auch unter der Rufnummer 02224/9711723 oder 0177/76157610, sowie per E-Mail an kunstfaktor20-21@r-online.de vereinbart werden.

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