Mammutschießen Buchmüller neuer Bürgerkönig

UNKEL · Erst nach mehr als 500 Schüssen fällt beim Sankt Sebastianus Bürgerverein der Vogel. "Was lange währt, wird endlich gut", freute sich Karl-Heinz Buchmüller am Sonntagabend. Achtmal in Folge hatte ihm sein direkter Vorgänger beim Schießen auf den Rumpf des Adlers die Königswürde des Sankt Sebastianus Bürgervereins Heister vor der Nase weggeschnappt.

 Zielsicher: Karl-Heinz Buchmüller gab seinen fünf Mitstreitern um die Königswürde das Nachsehen.

Zielsicher: Karl-Heinz Buchmüller gab seinen fünf Mitstreitern um die Königswürde das Nachsehen.

Foto: Homann

Beim "Mammutschießen" am Sonntag hatte das Ehrenmitglied des Vereins endlich das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. In einem spannenden und extrem langwierigen Wettkampf gab Buchmüller seinen fünf Mitstreitern um die Königswürde, darunter auch das Geburtskind Doris Heß, nach mehr als zweieinhalb Stunden das Nachsehen.

Pünktlich um 13 Uhr hatte der noch amtierende Bürgerkönig Dieter Wallek das Schießen eröffnet. Das wurde erstmals seit langem nicht mit einem Kleinkaliber an der Grillhütte im Gerhardswinkel, sondern mit einem Luftgewehr in den vereinseigenen vier Wänden ausgetragen. Und obwohl der Vorsitzende Helmut Bürger die Sperrholzstärke für den Vogel auf 2,5 Millimeter gesenkt hatte, schien der stolze Königsadler über dieses magere Kaliber zu lachen.

So gelang es dem 2. Vorsitzenden Knut von Wülfing erst mit dem 74. Schuss, den linken Flügel abzuschießen. Insgesamt zwei Stunden dauerte es dann, bis Georg Buchmüller mit dem 182. Schuss das Tier endlich fluguntauglich gemacht hatte. Damit schien der Widerstand des Königsvogel zunächst gebrochen, denn nur 40 Schüsse später hatte ihn Jürgen Schmidt kopflos geschossen. Stark gerupft, besann sich der Adler aber eines Besseren und verteidigte verbissen seinen Schweif, den Liesel Müller erst um 18 Uhr mit dem 330. Schuss zu Fall brachte.

"Wenn wir an der Grillhütte schießen würden, müssten wir uns jetzt aber mächtig beeilen oder die Veranstaltung wegen Dunkelheit auf den Montag vertragen", unkte der Ex-Vorsitzende Hans-Willi Euskirchen. Da konnte er noch nicht ahnen, dass es insgesamt mehr als siebeneinhalb Stunden dauern sollte, bis Buchmüller und dessen Königin Marlies um 20.33 Uhr nach 208 Schüssen auf den Rumpf als neues Königpaar hochleben gelassen werden konnten.

Als erfahrenes Ehrenpaar etlicher Könige und nicht zuletzt nach den gelungenen Feiern anlässlich ihrer kürzlichen Goldhochzeit sehen die beiden der Heister "Winterkirmes" gelassen entgegen. Bei der werden sie am Samstag, 18. Januar, vom Festzug, der um 18.30 Uhr am Bürgerhaus startet, zum Königsball abgeholt, den sie gegen 20 Uhr mit dem Königswalzer eröffnen werden.

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