Kreisverwaltung nutzt Gebäude in Niederbieber Corona: Standort für neues Impfzentrum im Kreis Neuwied gefunden

Kreis Neuwied · Im September vergangenen Jahres war das Impfzentrum in Oberhonnefeld geschlossen worden – auf Weisung des Landes. Jetzt ist ein Standort für ein neues Impfzentrum im Kreis Neuwied gefunden. Und dort soll es schon bald losgehen. Derweil schließt das kommunale Testzentrum in Linz.

 Der Kreis Neuwied plant ein neues Impfzentrum. Ein Standort dafür ist jetzt gefunden.

Der Kreis Neuwied plant ein neues Impfzentrum. Ein Standort dafür ist jetzt gefunden.

Foto: Frank Homann

Für das geplante neue Impfzentrum des Kreises Neuwied ist ein Standort gefunden: Wie Landrat Achim Hallerbach mitteilt, soll die zentrale Anlaufstelle im September im „Hammergraben“ des Neuwieder Stadtteils Niederbieber eröffnen. Derweil muss das Testzentrum in Linz, das laut Stadt Linz einzige kommunal organisierte und ehrenamtlich durchgeführte im Kreis Neuwied, geschlossen werden. Schuld ist laut Verbandsbürgermeister Hans-Günter Fischer die mangelnde Unterstützung von Land und Bund, da flächendeckende kostenlose Bürgertests abgeschafft wurden.

Impfzentrum Oberhonnefeld im September 2021 geschlossen

Wie berichtet, war das vorherige Imfzentrum in Oberhonnefeld auf Weisung des Landes Ende September 2021 geschlossen und abgebaut worden. Das neue Impfzentrum für den Kreis Neuwied entsteht nun in einem derzeit leer stehenden Bürogebäude, das der städtischen Gemeindlichen Siedlungs-Gesellschaft Neuwied (GSG) gehört. Die Immobilie gegenüber des ehemaligen Autohauses Kögler biete optimale Voraussetzungen, so Hallerbach. „Wir können hier relativ schnell einziehen, ohne vorher noch aufwendigen Messebau betreiben zu müssen wie in unserem früheren, von der Kapazität her doppelt so großen Impfzentrum in Oberhonnefeld.“

Hallerbach bedankte sich beim Neuwieder Stadtvorstand für die gute Zusammenarbeit. Die Stadt Neuwied werde zwei Drittel des Gebäudes für ihre eigenen Zwecke nutzen. Geplant sind zusätzlich acht Impfkabinen, Räume für An- und Abmeldung sowie große Wartebereiche. Auch Parkplätze stünden zur Verfügung. Eine Bushaltestelle sei in unmittelbarer Nähe.

Alle Räume seien barrierefrei erreichbar. Koordinatorin des Impfzentrums wird Sabrina Kahn aus dem Gesundheitsamt. „Sie hat während der Pandemie schon an verschiedenen Stellen ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt und ist genau die richtige Frau für diese Aufgabe“, so Hallerbach. Marcus Broich wird ihr als Stellvertreter zur Seite stehen.

Fachleute gingen davon aus, dass 60 Prozent der Impfungen in Herbst und Winter von niedergelassenen Ärzten und in Apotheken verabreicht würden. „Verschiedene Ärzte werden mit den Kommunen entsprechende Impfangebote aufbauen, sodass wir hier eine weitere, sehr starke Säule und insgesamt ein flächendeckendes Angebot haben werden“, so Hallerbach. Der Landrat erneuert zugleich seinen Appell, sich impfen zu lassen.

Kritik an Entscheidung gegen kostenlose Bürgertests

Derweil kritisiert der Linzer Verbandsbürgermeister Fischer die Entscheidung gegen flächendeckende kostenlose Bürgertests. Konsequenz sei, dass das Testzentrum in Linz aufgegeben werden müsse. Man habe „nach eingehender Prüfung feststellen müssen, dass die deutlich verschlechterten Bedingungen es uns leider nicht mehr ermöglichen, das Testzentrum weiterhin für kostenlose Bürgertests geöffnet zu lassen“, teilte Fischer mit.

Er hoffe, dass die Landesregierung und der Bund die jetzt getroffene Entscheidung „baldmöglichst zugunsten der testwilligen Bürgerinnen und Bürger“ rückgängig machen werden. Fischer bedankte sich ausdrücklich bei den Ehrenamtlichen, die an der Durchführung der Bürgertests beteiligt waren. Fischer: „Nur durch diese engagierte und kontinuierliche Unterstützung der Freiwilligen war es überhaupt möglich, die Teststelle zu betreiben.“

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