Heimatmuseum in Rheinbreitbach Das oberste Geschoss des Heimatmuseums wird saniert

RHEINBREITBACH · Ehrenamtliche des Heimatvereins Rheinbreitbach renovieren das oberste Stockwerk des ehemaligen Winzerhofs.

 Raum für alte Funde: Archivar Thomas Napp mit (v.r.) Renate Mahnke und Heidi Urban vom Heimatverein Rheinbreitbach im sanierten Stockwerk des Heimatmuseums.

Raum für alte Funde: Archivar Thomas Napp mit (v.r.) Renate Mahnke und Heidi Urban vom Heimatverein Rheinbreitbach im sanierten Stockwerk des Heimatmuseums.

Foto: Frank Homann

Kräftig gearbeitet wurde in den zurückliegenden Monaten unter dem Dach des Heimatmuseums von Rheinbreitbach. Mit Phillip Messingfeld, Werner Schiffer, Jürgen Fuchs und Thomas Napp hatten sich gleich vier Vorstandsmitglieder des Heimatvereins daran gemacht, das oberste Geschoss des ehemaligen Winzerhofs zu sanieren.

„Diese Etage des ansonsten so liebevoll hergerichteten Museums war mit den alten Tapetenresten, Löchern in den Lehmwänden, der abgeplatzten Farbe und dem bröckelnden Putz alles andere als ein Aushängeschild“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Dankwart Heinrich. Nutzer des im Dachgeschoss untergebrachten Archivs mussten zuvor den unsanierten Flur passieren, um dort ohne Sitzgelegenheit im Stehen ihren Nachforschungen in den schmalen Gängen zwischen den Regalen nachzugehen.

Im Sommer 2016 hatte der Verein daher am Tag des offenen Denkmals, der – passend – unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ stand, Gelder für die Renovierung des Flurs und des kleinen Raums im Dachgeschoss bereitgestellt. Und zugleich zur finanziellen Unterstützung des Projektes aufgerufen.

„Wir haben zunächst die angenagelten Presskartonplatten von den Wänden des rund sieben Meter langen Dachflurs entfernt und alle losen Putzteile von den Wänden und Decken gelöst“, so Archivar Napp. Dabei waren die Sanierer in einer Nische auf Reste eines alten, schwarzen Kleides gestoßen, das dort wohl als Dämmung verbaut worden war. Auch ein alter Zeitungsartikel – vermutlich aus den 1920er Jahren – über die Entwicklung Rheinbreitbachs wurde unter einer dicken Schicht Tapeten freigelegt.

Der Dachgeschossraum wurde ausgebaut

Dann machte sich das Quartett daran, die Gefache der Decke zum Spitzboden des alten Fachwerkwinzerhofs sowie die Dachschrägen zwischen den Sparren mit einer feuchten Lehm-Stroh-Mischung originalgetreu zu verputzen. Dabei konnte zunächst noch auf vorgepresste Lehm-Stroh-Steine zurückgegriffen werden, die bei der vorangegangenen Sanierung eines Schuppens nicht verbraucht worden waren. Diese mussten allerdings einen Tag eingeweicht werden, bevor man sie als Lehmputz verarbeiten konnte. Allein für die Arbeiten im Flur des Dachgeschosses waren die ehrenamtlichen Helfer vier Monate im Einsatz.

Im Dezember dann konnten die Balken, der Fußboden und die Wände gestrichen werden. Es folgte der Ausbau des kleineren Dachgeschossraumes, der nicht nur mit Lehm verputzt, sondern teilweise auch tapeziert wurde. Ein Fenster wurde gestrichen und die elektrischen Leitungen wurden neu verlegt. „Insgesamt hat das Renovierungsteam des Heimatvereins Rheinbreitbach mehr als 200 ehrenamtliche Arbeitsstunden in den Ausbau des Dachgeschosses investiert“, sagte Heinrich. „Diese Arbeit kommt vor allem der Gemeinde und damit letztlich auch der Allgemeinheit zugute.“

Immerhin konnten durch die Eigenleistung nach seiner Schätzung rund 10.000 Euro eingespart werden. Gleichzeitig waren schwierigere Handwerksleistungen auf Vereinskosten an lokale Unternehmen vergeben worden, sodass auch das heimische Unternehmen von der Renovierung profitierte. „Bis Ende des Jahres werden wir die neuen Räumlichkeiten im Dachgeschoss eingerichtet haben“, so der Vorsitzende.

Während an den Arbeitsplätzen im Flur dann bequem Dokumente bis hin zu großen Folianten ausgebreitet und studiert werden können, wird in dem kleinen Raum das Gemälde- und Kunstarchiv des Heimatvereins Rheinbreitbach eingerichtet. „Über diesem Raum hängen noch getrocknete Tabakpflanzen aus den Nachkriegsjahren auf Leinen. Aber in den Bereich haben wir uns noch nicht vorgewagt“, berichtete Napp. Bevor sich die Helfer an diese Aufgabe machen, solle zunächst ein im ersten Geschoss endender Kamin entfernt werden, der die alte Balkendecke enorm belaste.

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