Sebastian Pufpaff Der "George Clooney des Kabaretts" beehrt Rheinbreitbach

RHEINBREITBACH · Nahezu ausschließlich Wiederholungstäter füllten den Konzertsaal der Oberen Burg von Rheinbreitbach am Sonntagabend bis auf den allerletzten Platz, um den stets adrett gekleideten "George Clooney des Kabaretts", Sebastian Pufpaff, zu genießen.

 Da macht's "puf-paff": Der Kabarettist vor seinem Auftritt.

Da macht's "puf-paff": Der Kabarettist vor seinem Auftritt.

Foto: Frank Homann

"Obwohl er erst im vorigen Jahr bei uns zu Gast war, ist keine Eintrittskarte in den freien Verkauf gekommen. Alle waren innerhalb kürzester Zeit vorbestellt", erinnerte der 2. Vorsitzende des Förderkreises Obere Burg, Manfred Königstein.

Der verriet in seiner Begrüßung, dass Pufpaff nach eigenem Bekunden eine schwere Kindheit in Rheinbreitbach gehabt habe. "Wer im Rheinland nicht einfach Sebastian, sondern auch noch Malte heißt, wird eben malte-rätiert", witzelte Königstein im Stil des Gastes, bevor dieser seinem Publikum ganz im Sinne seiner eigenen 3 Sat-Show scharfzüngig-hintersinnig nicht nur eine "Happy Hour" servierte.

"Meine Name ist die Erklärung, warum ich hier stehe", so der Kabarettist. Die Bestellung beim Pizza-Bringdienst gehe ja noch reibungslos, bei der Adresse "Zu den Pufpaffs" werde dann aber wortlos aufgelegt. "Bei dem Nachnamen muss man immer eine Dose Ravioli im Haus haben", erklärte er. Und jede Menge Briefmarken.

E-Mails verschicken geht nicht, da die bei dem Namen vom Spam-Filter abgefangen würden. Dann widmete sich Pufpaff, seine Pointen schneller als der Schall abschießend, umgehend "Erklärvätern", die ihr Nichtwissen in Kinder rein krakeelen, und den Hardcore-Pädagogen, also den Eltern. Die müssten für ihre Kinder samstags bei Ikea Pfand hinterlegen.

Der Grund: Sie würden vermehrt ihre Kleinen im Bälleparadies abgeben, um anschließend in der Stadt shoppen zu gehen. "Da sind mehr Kinder bei den Schweden als Erwachsene", so Pufpaff. Probleme sah er aber auch in der bedrohlichen Überalterung der Gesellschaft. Den Alten gingen bald die Freizeitmöglichkeiten aus.

Die Folge: "Geriatriegeschupse am Ententeich". Über die Rente, die man religiös sehen müsse, weil man an sie nur noch glauben könne, war Pufpaff schnell bei der katholischen Kirche angelangt, deren Messdiener "Pfarrerflucht" begingen - extrem gelöste Stimmung bei Pufpaffs Fans in der Oberen Burg.

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