Virtuoses Konzert in der Oberen Burg Der Zauber von Schumanns Märchenbildern

RHEINBREITBACH · Robert Schumann und Ludwig van Beethoven widmeten Judith Stapf und Isabel Gabbe den ersten Teil ihres Konzerts auf Einladung des Fördervereins Obere Burg und verzauberten ihr Publikum.

 Beeindruckendes Duo: Isabel Gabbe (links) und die erst 18-jährige Rheinbacherin Judith Stapf (rechts) sind schon seit drei Jahren eingespielt. Sie begeisterten das Publikum in der Oberen Burg.

Beeindruckendes Duo: Isabel Gabbe (links) und die erst 18-jährige Rheinbacherin Judith Stapf (rechts) sind schon seit drei Jahren eingespielt. Sie begeisterten das Publikum in der Oberen Burg.

Foto: Frank Homann

Schon bei den vier Märchenbildern für Klavier und Viola, Opus 113, von Robert Schumann, mit denen die junge Geigerin aus Rheinbach und die in München geborene Pianistin deutsch-französischer Herkunft ihr Konzert eröffneten, wurde deutlich, wie perfekt aufeinander abgestimmt die beiden nach inzwischen dreijähriger Zusammenarbeit sind.

"Nur eine wertlose Kleinigkeit hat Robert Schumann diese Kompositionen genannt. Dabei sind sie ganz große Musik, bei der jedes der vier Stücke zu Beginn die Atmosphäre eines Märchens wie ein Bild einfängt", sagte Gabbe.

Uraufgeführt wurden die "Märchenbilder" im November 1853 während einer Soiree von Clara Schumann und dem Geiger und Musikwissenschaftler Wilhelm Josef von Wasielewski im Bonner Gasthof "Zum goldenen Stern".

Weiter ging es mit der 1802 von Ludwig van Beethoven komponierten Sonate C-Moll, Opus 30/2, für Klavier und Violine. Gabbe: "Den ganzen Zyklus, also auch die beiden rahmenden Sonaten in A- und G-Dur, hat der Bonner Komponist Zar Alexander I. gewidmet." Beethoven sei damals beruflich wie gesellschaftlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere gewesen.

Einerseits habe Beethoven gar nicht so viel komponieren können, wie man von ihm verlangte, andererseits habe sich bereits seit 1801 das große Drama seines Lebens abgezeichnet, der zunehmende Verlust des Gehörs.

Das Duo spielte zudem vier Präludien von Dmitri Schostakowitsch aus Opus 34 und die Sonate Nummer 2, D-Dur, Opus 94 a von Sergej Prokofjew.

Gabbe, die Dozentin für Klavier und Klavierdidaktik an der Folkwang Hochschule ist und auch Meisterkurse im In- und Ausland gibt, zähle zu den herausragenden Persönlichkeiten unter den Pianisten der jüngeren Generation, sagte der Vorsitzende des Förderkreises Obere Burg, Dietmar Ackermann.

"Ganz erstaunlich" nannte er die Virtuosität von Judith Stapf, die Ende dieses Monats 18 Jahre alt wird.

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