Barrierefreier Ausbau in Unkel, Erpel und Bad Hönnigen Deutsche Bahn will Bahnhöfe im Kreis Neuwied nicht vor 2027 modernisieren

Kreis Neuwied · Viele Bahnhöfe im Kreis Neuwied sind in einem bemitleidenswerten Zustand. Bis sich daran etwas ändert, wird es noch dauern. Ein Bahnhof geht ganz leer aus.

Voraussichtlich 2028, so die Ankündigung der Deutschen Bahn, soll der Unkeler Bahnhof modernisiert werden.

Voraussichtlich 2028, so die Ankündigung der Deutschen Bahn, soll der Unkeler Bahnhof modernisiert werden.

Foto: Frank Homann

Wer die Deutsche Bahn (DB) nutzt, ekelt sich nicht nur im Kreis Neuwied vor den Zuständen an den Bahnhöfen. Vielerorts lässt neben der Sauberkeit auch die Funktionalität zu wünschen übrig – etwa, was die Barrierefreiheit der Zugänge für mobilitätseingeschränkte Menschen angeht. Ab dem Jahr 2028 möchte die DB vor allem in Sachen Barrierefreiheit einige bauliche Veränderungen auf den Weg bringen, wie die Linzer Bundestagsabgeordnete Ellen Demuth (CDU) jetzt berichtete. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz hatte sich bei dem Unternehmen erkundigt.

Demuth, die seit elf Jahren Abgeordnete für den Wahlkreis Linz-Rengsdorf ist, fordert nach eigenem Bekunden seit Jahren die Bahn auf, die Modernisierung der Bahnhöfe an der Rheinschiene schneller umzusetzen. Aber: Bis zum Jahr 2031 läuft die sogenannte Rahmenvereinbarung II des Landes Rheinland-Pfalz mit der Deutschen Bahn und den Schienenzweckverbänden. Erst gegen Ende dieser Laufzeit, so erfuhr die Landtagsabgeordnete, können erste Bahnhöfe an der Rheinschiene mit einer Umsetzung der Planungen rechnen.

Den Anfang mache der Bahnhof in Bad Hönningen. Dort soll bis 2028 der barrierefreie Umbau erfolgt sein, mit einem Kostenvolumen von elf Millionen Euro. Derzeit befinde sich die Bahn in der Entwurfsplanung für die Maßnahme, so Demuth. Die Stadt Bad Hönningen muss sich ihrerseits mit circa 200 000 Euro an den Kosten beteiligen.

Zwölf Millionen Euro für den Unkeler Bahnhof

An zweiter Stelle der Liste der Sanierungen folgt der Bahnhof Unkel. „Dort ist ein Baubeginn für eine Modernisierung der Bahnsteige und der Personenunterführung, sowie der Einbau von Aufzügen, für das Jahr 2028 angestrebt“, erklärte Demuth. Die Inbetriebnahme soll möglichst im Jahr 2029 erfolgen. Die Kosten schätzt die Deutsche Bahn auf zwölf Millionen Euro. Geprüft wird, ob das Projekt ausschließlich über Bundesmittel finanziert werden kann.

Der Bahnhof in Leutesdorf ist ebenfalls Bestandteil der Rahmenvereinbarung II. Der Maßnahmenbeginn sei eigentlich für 2028 geplant, teilte Ministerin Katrin Eder mit. Dies könne sich jedoch verzögern, da Stationserneuerungen im Vorfeld der nächsten Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal bevorzugt würden. In Leutesdorf sollen die Zugänge neu gebaut werden. Ob die Unterführung erneuert werden muss, stehe noch nicht fest. Derzeit sei zudem laut bestehender Rahmenvereinbarung kein barrierefreier Ausbau geplant, da die dazu erforderliche Reisendenzahl von täglich 1000 Menschen an diesem Haltepunkt nicht erreicht werde. Trotz Jugendherberge liege die Zahl im Moment nur bei rund 160 Reisenden pro Tag.

Modernisierung der Unterführung und der Bahnsteige in Erpel

Den Bahnhof in Erpel nutzen derzeit etwa 280 Personen pro Tag, erfährt Ellen Demuth. Eine Modernisierung der Unterführung sowie der Bahnsteige ist geplant, ein Baubeginn könne jedoch aktuell nicht benannt werden, vorgesehen sei ein Zeitraum nach 2027. „Es steht noch nicht fest, ob ein stufenloser Fahrzeugeinstieg in Erpel technisch möglich sein wird“, so die Landtagsabgeordnete.

Der Bahnhof in Leubsdorf sei bedauerlicherweise momentan kein Bestandteil der Rahmenvereinbarung II. Er steht lediglich auf einer Tabelle von Nachrückern. Dies ist, so die Bahn, einer Punktevergabe geschuldet, bei welcher Leubsdorf nur 25,97 von 100 Punkten erreicht habe.

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