Ausstellung mit Jahresgaben beim Kunstverein in Linz Die künstlerische Bandbreite reicht von der Malerei bis zur Poesie

Linz · Noch bis Weihnachten ist beim Linzer Kunstverein eine Ausstellung mit Jahresgaben verbundener Künstler zu sehen. Die Urheber der 25 Werke unterstützen damit auch die kulturelle Arbeit des Vereins.

 Die Linzer Autorin Ines Langs liest bei der Vernissage des Linzer Kunstvereins um Vereinsvorsitzenden Norbert Boden aus ihrem neuen Buch.

Die Linzer Autorin Ines Langs liest bei der Vernissage des Linzer Kunstvereins um Vereinsvorsitzenden Norbert Boden aus ihrem neuen Buch.

Foto: Frank Homann

Jahresgaben: Bezogen auf die Kunst verbergen sich dahinter Editionen von Künstlern, die den Kunstvereinen verbunden sind und deren Arbeit mit ihren eigenen Werken unterstützen. Die zur Verfügung gestellten Werke können dann zu einem vergleichsweise günstigen Preis erworben werden, der Erlös dient der kulturellen Arbeit der ausstellenden Vereine. Ausstellungen mit Jahresgaben gehören zu den festen Terminen auch in Linz, wo Kunstvereins-Vorsitzender Norbert Boden im Rathaus die Jahresgabenausstellung 2021 eröffnete.

Von der Collage bis zum Linolschnitt

Auf der Empore des Rathauses wurden zu diesem Anlass rund 25 Werke dargeboten. Zeichnungen, Collagen, Radierungen, Acryl- oder Ölgemälde, Linolschnitte, aber auch Stickereien und Werke in verschiedenen Mischtechniken sind zu sehen. Fotodrucke, Werke in Mixmediatechnik und Fotografien runden die Ausstellung ab. Damit zeigt sich einmal mehr auch die künstlerische Bandbreite der Kunstschaffenden im Linzer Raum und darüber hinaus.

Eine Vernissage ist auch immer eine gute Gelegenheit, Künstler vorzustellen und ihre Schaffenskraft sichtbarer zu machen. „Eher durch ein zufälliges Treffen bin ich auf die Schriftstellerin Ines Langs aufmerksam geworden“, so Boden. Langs lebt in Linz und liebt Gedichte. Bereits als Kind hat die gebürtige Magdeburgerin selbst gedichtet und ihre ersten Werke zu familiären Anlässen vorgetragen.

Lesung mit Ines Langs

„Mein erstes ‚erwachsenes’ Gedicht schrieb ich 1994“, so Langs. Die Erinnerung sei insbesondere deshalb so präsent, weil ihr Cousin damals im Alter von 21 Jahren tödlich verunglückte. In den Gedichten verarbeitete sie die Trauer. Nach einer Schaffenspause begann Langs ab 2007 wieder mit dem Schreiben, gab auch ihre ersten Gedichtbände heraus.

Ein weiterer Schicksalsschlag prägt heute ihr Schreiben und Dichten. Ende 2017 erkrankte ihr Ehemann Detlef Langs an der unheilbaren Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), er starb im Januar. Ines Langs schrieb das Buch „Wellenreiter wider Willen“, eine sehr persönliche Geschichte und ein Mutmach-Buch für Menschen, die selbst Krankheit erdulden müssen oder Angehörige in dieser Situation begleiten.

„Wellenreiter wider Willen“

„Es ist schließlich immer eine Wellenbewegung. Mal bist du oben und tanzt als Schaum auf der Wellenkrone, mal stürzt du hinab ins Wellental. Um dann von der nächsten Welle wieder hochgehoben zu werden. Und die ganze Zeit hast du den Eindruck, nicht von der Stelle zu kommen. Du bist auf hoher See, und das rettende Ufer ist nicht in Sicht,“ führte Langs in das Buch ein.

Auf der Vernissage trug Ines Langs aus ihrem jüngst erschienenen Lyrikband „Das Leben, ein Tanz“ sechs ausgewählte Gedichte vor. „Meine Inspirationen beziehe ich oft aus meinem Innenleben, aus zwischenmenschlichem Erleben.“ Kraftvolle Impulse seien auch Wut, Liebe und Leidenschaft. Die Zuhörerschaft zeigte sich vom Vortrag der Gedichte auf der Vernissage beeindruckt.

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