Restaurierung abgeschlossen Donatus hat Asyl im Linzer Stadtarchiv

LINZ · Die Eichenholzfigur des Heiligen soll in die Donatuskapelle zurückkehren, sobald die saniert ist. So lange steht die Statue aus der späten Renaissancezeit in der ehemaligen Servitessenkirche, wo das städtische Archiv untergebracht ist.

 Brigitte Hartmann (v.l.) erläutert Christian Adams, Stadtarchivarin Andrea Rönz und Hans-Georg Faust ihre Arbeit.

Brigitte Hartmann (v.l.) erläutert Christian Adams, Stadtarchivarin Andrea Rönz und Hans-Georg Faust ihre Arbeit.

Foto: Frank Homann

Er ist wieder da, und sein vorübergehendes Domizil, die ehemalige Servitessenkirche am Dr.-Sigmund-Wolf-Platz, seit 1983 Linzer Stadtarchiv, ist ein durchaus würdiger Platz: Die rund 1,50 Meter große Statue des heiligen Donatus erstrahlt nach der Restaurierung in neuem Glanz, jedoch in den alten Originalfarben.

Ein „rundum freudiges Ereignis“ nannte Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust die Rückkehr der Heiligenfigur aus Eichenholz. Bevor sie an ihren alten Platz in der Donatuskapelle zurückkehrt, solle diese auf Stadtratsbeschluss in diesem Jahr saniert werden, so Faust. Die Sandsteinsäulen der Kapellenkrypta seien so stark angegriffen, dass die Statik des Gewölbes gefährdet sei.

Dass die Statue bei der Prozession vor Christi Himmelfahrt den Kreuzberg hinauf zur Donatuskapelle vor einigen Jahren einen erbärmlichen Eindruck machte, hatte Christian Adams nicht ruhen lassen. So dürfe der Heilige nicht bleiben, „den wir im Zweiten Weltkrieg während der Bombardements in den Kellern um Hilfe angefleht haben“, schwor er sich, wie er jetzt berichtete.

Er wollte für eine Restaurierung sorgen. Den finanziellen Grundstock für die Restaurierung durch die Bruchhausenerin Brigitte Hartmann legte Adams, indem er zu seinem Geburtstag um Spenden statt Geschenken bat. Ergänzt wurde die erforderliche Summe von knapp 5000 Euro durch einen Betrag der Stiftung „Sparkasse Linz“ und durch die VR-Bank Neuwied-Linz.

Der heilige Donatus wurde als Helfer bei Steinleiden, Blutfluss und Kopfschmerzen angerufen. Nach einem „Blitzwunder“ während der Überführung seiner Reliquien nach Münstereifel im Jahr 1652 (siehe Infokasten) wurde er zum Wetterheiligen, vor allem von Bauern und Winzern. „Sankt Donatus, hoch da oben, schütz am Bergeshang die Reben, schütz vor Blitz und Ungewitter alle, die im Städtchen leben“, wurde er auch in Linz angebetet.

Ratsmitglieder hatten aus der Eifel Partikel der Donatus-Reliquie über den Apollinarisberg und Sankt Severinus in Erpel am 7. August 1712 in einer Prozession zur Linzer Kirche Sankt Martin übertragen. Dort stand auch die Statue, bis auf Betreiben von Minoritenpater Lorenz Totnan Seehuber auf dem Kaiserberg 1861 die Donatuskapelle eingeweiht wurde, erzählte Faust.

Zum Alter der Statue sagte Brigitte Hartmann, sie stamme sicher von einem angesehenen Künstler, eher aus der späten Renaissance. Darauf weise schon die exzellente Umsetzung des Faltenwurfs seines Gewands hin.

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