Strenge Regeln für Brauchtumsumzüge Blumenkorso zum Erpeler Weinfest steht auf der Kippe

Erpel · Schocknachricht für die „Freunde des Erpeler Weinfestes“. Schärfere Regeln verhindern, dass der Brauchtumsverein seine Fahrzeuge für den Blumenkorso einsetzen darf. Doch sie haben schon eine Idee.

Im vergangenen Jahr zogen die blütengeschmückten Motivwagen am Weinfestsonntag wie gewohnt durch den Ort. Verschärfte Regeln für die Fahrzeuge bereiten den Ausrichtern jetzt Probleme.

Im vergangenen Jahr zogen die blütengeschmückten Motivwagen am Weinfestsonntag wie gewohnt durch den Ort. Verschärfte Regeln für die Fahrzeuge bereiten den Ausrichtern jetzt Probleme.

Foto: dvw

Zwei Jahre in Folge hatten die Erpeler pandemiebedingt auf den überregional bekannten Blumenkorso zum Weinfest, 2020 gar auf das gesamte Fest, verzichten müssen. Nach einer Neuauflage des Blütenkorsos 2022 hängt eine Durchführung für 2023 aber offenkundig am seidenen Faden. Wie der Brauchtumsverein „Freunde des Erpeler Weinfestes“ mitteilt, steht der Korso erneut auf der Kippe. Schuld sind die strengen Regeln für Fahrzeuge bei Brauchtumsumzügen, wie sie bekanntlich auch den Karnevalisten schon Probleme bereitet haben. Die Flinte ins Korn werfen wollen die Erpeler freilich nicht. Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger aus Erpel und der Umgebung soll das Fahrzeugkonzept den strengen Anforderungen angepasst werden, damit im September ein Korso stattfinden kann.

Jetzt fängt der Verein von vorne an

Laut Brauchtumsverein steht fest, dass es in Rheinland-Pfalz keine Ausnahmen mehr für die bei Brauchtumsumzügen eingesetzten Fahrzeuge geben wird. Entsprechend fange der Brauchtumsverein bei den Wagen jetzt ganz von vorne an. Die Sicherheitsauflagen für den Erpeler Blumenkorso schrieben demnach vor, dass nur noch Festwagen mit vollständigen Papieren, einer Straßenzulassung und gültigem TÜV eingesetzt werden dürfen. Leider erfüllten in Erpel nur zwei Festwagen des Vereins diese Voraussetzungen. Bei allen weiteren Wagen handele es sich um Fahrgestelle, die früher in der Landwirtschaft eingesetzt worden seien und keine vollständigen Papiere hätten. Somit sei der Erhalt einer Straßenzulassung quasi unmöglich, so der Verein.

Um den Blumenkorso dennoch stattfinden zu lassen, sei nun geplant, Pkw-Anhänger zu nutzen, die über die entsprechenden Papiere verfügten. Der Verein sucht Personen, die bereit sind, ab Ende August für etwa fünf bis sechs Wochen ihren privaten Pkw-Anhänger zur Verfügung stellen. Anke Klug, Vorsitzende des Brauchtumsvereins: „Unser Wagenbauteam plant, modulartige Aufbauten zu gestalten, welche kurz vor dem Weinfest auf den zur Verfügung gestellten Anhänger befestigt werden, um damit die prachtvollen Blumenmotive durch Erpel zu fahren.“

Die Anhänger müssten über Tüv und Straßenzulassung verfügen und drei bis vier Wochen vor Weinfestbeginn zur Verfügung stehen, damit die Aufbauten eingepasst werden können. Für die Zukunft plane der Verein die Anschaffung von größeren Anhängern für Motive. Da die Mittel begrenzt seien, werde sich das aber über mehrere Jahre ziehen. Bis dahin würden entsprechend kleinere Motivwagen den Erpeler Blumenkorso prägen.

Info bei der Vorsitzenden Anke Klug, ☏ 01 60/95 66 49 92, E-Mail vorstand@weinfest-erpel.de

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