Tango, Rumba und Andalusische Klänge Flamenco tanzen in Unkel

Unkel · Die aufregende Welt des Flamencos wurde für einen Abend im Unkeler Ratssaal lebendig: Zu einer leidenschaftlichen musikalischen Reise hatte Ralf Bauer-Mörkens von der Unkeler Gitarrenschmiede am Samstagabend eingeladen.

 Energische Schritte: Flamenco-Tänzerin Ana Alarcon fasziniert ihr Publikum in Unkel.

Energische Schritte: Flamenco-Tänzerin Ana Alarcon fasziniert ihr Publikum in Unkel.

Foto: Frank Homann

Es war warm draußen – und bald wurde es auch drinnen im Unkeler Ratssaal heiß. Denn „ich verspreche ihnen noch mehr andalusische Hitze an einem tollen temperamentvollen Abend mit Klängen von einzigartiger Intensität und ausdrucksstarken Tanz." So begrüßte der Veranstalter die zahlreichen Gäste und stellte die Gruppe Manos um den Gitarristen Klaus Mäurer vor.

Gitarre, Cajon und Tanz

Begleitet wurde Mäurer von dem Percussionisten Dieter Wüster-Lindenau sowie von der in Almeria geborenen Tänzerin Ana Alarcon. Aus einer Musikerfamilie stammend, tanzt sie seit ihrer frühesten Kindheit in unterschiedlichsten Formationen in Spanien und Deutschland. Vor 20 Jahren begann ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mäurer.

„Wir beginnen mit einer Tientos, einem Flamenco maurischen Ursprungs“, erklärte der Gitarrist, bevor er „Sobre los Picos“ mit einem verhaltenen, langsameren Rhythmus anstimmte. Das änderte sich bei der folgenden Rumba, bei der nicht nur Wüster-Lindenau auf der Cajon das Händeklatschen der Tänzerin unterstützte.

Auch die Zuschauer betätigten sich als Rhythmusgruppe, bevor sie mit ersten Bravo-Rufen ihre Begeisterung zum Ausdruck brachten. Die steigerte Mäurer noch mit seiner „Caravane“, bei der er eine Karawane vom Wecken der Tiere an bis in die flirrende Mittagshitze begleitete. Tosenden Applaus erntete das Trio für den mitreißenden Tango-Flamenco „Theatro Chico“, dem Mäurer seine Komposition „Aves de Paso“ folgen ließ.

Gewidmet hatte er diese all jenen, „die es schaffen, in verschiedenen Welten zu leben und die dabei auftretenden Schwierigkeiten zu meistern“.

Energische Tanzschritte

Es folgte das feurige „Paso del tiempo“ des Flamenco-Komponisten. Ganz anders „Esencia de la vida“. Bei diesem Flamenco, der natürlich von der Liebe handelt, übernahm der Gitarrist auch die Rolle des Sängers, während Alarcon zunächst scheinbar gefühllos ins Leere starrend der Darbietung des „Cantaor“ folgte. Dann aber machte die bailadora zu den einsetzenden Klängen der Cajon erste energische Tanzschritte, um sich mit ihren „Zapateados“, dem geräuschvollen Einsatz ihrer Absätze und Sohlen auf dem Holzboden, geradezu in Extase zu steigern, zu der Wüster-Lindenaus elektrisierendes Rhythmusspiel nicht unwesentlich beitrug.

Musikalische Reise nach Andalusien

„Wir laden Sie jetzt mit einem volkstümlichen Lied nach Andalusien ein“, kündigte Mäurer seine „Ferie in Sevilla“ nach langanhaltendem, frenetischen Applaus an, bevor die Tänzerin bei seinem „Arive de Malaga“ schließlich auch jenes Rhythmusinstrument einsetzte, welches schlechthin mit dem Flamenco verbunden wird: die Kastagnetten.

Und erneut erreichte das Manos-Trio die perfekte Flamenco-Harmonie von Gitarre, Cajon und Tanz, die Emotionen auf das Publikum überspringen ließ. Ihm wurde in Unkel eine authentische „noche espangnola“ beschert.

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