FWG-Kandidat siegt mit 52,4 Prozent der Stimmen Frank Becker wird neuer Linzer Verbandsbürgermeister

Linz · Frank Becker (FWG) und Heiko Glätzner (CDU) haben sich am Sonntag zur Wahl für die Nachfolge des Linzer Verbandsbürgermeisters Hans-Günter Fischer (62) gestellt, der nach 16 Jahren im Amt nicht mehr antrat. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl fiel knapp aus.

 Neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz wird Frank Becker (rechts) von der FWG. Er setzte sich knapp gegen den CDU-Kandidaten Heiko Glätzner durch.

Neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz wird Frank Becker (rechts) von der FWG. Er setzte sich knapp gegen den CDU-Kandidaten Heiko Glätzner durch.

Foto: Frank Homann

Neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz wird Frank Becker (FWG): Der 55 Jahre alte Diplom-Finanzwirt aus Kasbach-Ohlenberg setzte sich mit 52,4 Prozent der Stimmen gegen Heiko Glätzner von der CDU durch. Der 47 Jahre alte Berufssoldat und Volljurist musste sich mit 47,6 Prozent der Stimmen denkbar knapp geschlagen geben. Becker folgt damit auf Christdemokrat Hans-Günter Fischer (62), der vor einem Jahr angekündigt hatte, nicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Die Wahlbeteiligung lag mit 40,3 Prozent ähnlich niedrig wie 2014 – damals waren es 41,2 Prozent.

Im Sitzungssaal der Linzer Verbandsgemeindeverwaltung verfolgten die beiden Kontrahenten um das Bürgermeisteramt die Auszählung der Stimmen in den Ortsgemeinden Dattenberg, Kasbach-Ohlenberg, Leubsdorf, Ockenfels, St. Katharinen und Vettelschoß sowie der Stadt Linz, die zusammen die Verbandsgemeinde Linz bilden. In absoluten Zahlen ausgedrückt machten 282 Stimmen den Unterschied aus.

282 Stimmen machten bei der Linzer Wahl den Unterschied aus

Schon während der vergangenen Tage und Wochen vor dem Wahlsonntag waren die beiden Bewerber oftmals gemeinsam aufgetreten. Beispiel: Beim Linzer Winzerfest zeigten sie ihre Begegnungen auf dem größten Weinfest der Region mit gemeinsamen Fotos, die sie ihren jeweiligen Followern in den Sozialen Netzwerken zeigten – Wahlkampf miteinander statt gegeneinander, zumindest bei solchen Anlässen. „Wir wollten einen fairen Wahlkampf führen. Das haben wir so vereinbart und das ist uns gelungen“, sagte Glätzner nach der Wahl.

Warum er so letztlich so knapp mit gerade einmal fünf Prozentpunkten seinem Mitbewerber von FWG unterlegen war, konnte der CDU-Kandidat nach der Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses nicht sagen: „Es ist schade, aber kein Weltuntergang“, sagte Glätzner, der mit seiner Familie mit vier Kindern im Leubsdorfer Ortsteil Hesseln lebt. Er freue sich über die große Unterstützung, die er während der vergangenen Wochen im Wahlkampf erfahren habe. „In meiner Heimatgemeinde Leubsdorf habe ich 78 Prozent geholt – das ist ein Traum. Aber es hat leider nicht gereicht“, erklärte der 47 Jahre alte Volljurist und Berufssoldat.

„Ich bin überglücklich“, lautete hingegen die erste Reaktion von Becker. „Ich denke, die Menschen haben mich als Person gewählt und nicht die jeweilige Partei“, schlussfolgerte der 55 Jahre alte Diplom-Finanzwirt, der als Regierungsdirektor in leitender Funktion beim Bundeszentralamt für Steuern, einer Bundesoberbehörde im Bundesfinanzministerium arbeitet. Becker dankte seinem Mitbewerber für einen fairen Wahlkampf. Einen Dank, den Glätzner sogleich erwiderte. „Heute Abend wollen wir feiern, aber dann heißt es: Ärmel hoch und volle Kraft voraus“, meinte Becker, der Vater von zwei Kindern ist, nach dem Votum.

Anschließend verließen beide das Gebäude der Linzer Verbandsgemeindeverwaltung kurz nacheinander – nicht gemeinsam, sondern mit ihrer Entourage an Unterstützern im Schlepptau.

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