Bergmesse auf der Erpeler Ley Gläubige lassen sich vom schlechten Wetter nicht abschrecken

ERPEL · Trotz des eher durchwachsenen Wetters hatte der Ortsausschuss Sankt Severinus Erpel am Sonntag, 1. Mai, ab 11 Uhr zur Bergmesse auf das Plateau der Erpeler Ley geladen.

 Trotz kühler Witterung kamen zahlreiche Gläubige zur traditionellen Bergmesse auf der Erpeler Ley.

Trotz kühler Witterung kamen zahlreiche Gläubige zur traditionellen Bergmesse auf der Erpeler Ley.

Foto: Frank Homann

„Wir haben schon im Vorjahr diese Traditionsveranstaltung wegen Regens in die Kirche verlegt. Da sind wir dieses Mal ganz mutig davon ausgegangen, dass die Wettervorhersage sich bewahrheiten wird und es zumindest trocken bleibt“, so Vorsitzende Dorothea Holkenbrink.

Davon gingen offensichtlich auch erheblich mehr Erpeler, aber auch Auswärtige aus, als vom Ortsausschuss angenommen. Immer weitere Sitzbänke mussten trotz der kühlen Temperaturen zwischen den Eichen der Ley aufgebaut werden.

Und auch die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, die Autos in Reih und Glied auf der großen Wiese der Erpeler Ley zur abschließenden Fahrzeugsegnung durch Pfarrer Günter Lülsdorf einzuweisen. Dieser widmete sich am „Tag der Arbeit“ in seiner Predigt dem für das Christentum und den Wochenrhythmus wichtigen Edikt von Kaiser Konstantin, der im Jahr 321 den „dies solis“, den Sonntag, als Ruhetag festgelegt hatte.

„Es werden aber immer mehr, die sonntags arbeiten müssen und dabei auch Tätigkeiten verrichten, die man werktags erledigen könnte“, monierte der Pfarrer. Diese Tendenz habe während der Industrialisierung eingesetzt, weil die Kapitalisten auch sonntags Profit machen wollten. Der Staat habe daraufhin im Zuge seiner sozialpolitischen Gesetzgebung mit der Begrenzung der Sonntagsarbeit begonnen.

„Es ist mit einem Leben in Würde unvereinbar, dass allein ökonomisches Kalkül das Leben bestimmt und die persönliche Zeitgestaltung beeinträchtigt. Der Sonntag ist der Zeitanker der Gesellschaft, der der Natur des Menschen entspricht“, so der Pfarrer. In einer immer hektischer werdenden Welt führe der Sonntag als Ruhetag zur Entschleunigung. „So, wie wir diesen Tag begehen, sieht man uns an, was uns der Sonntag bedeutet“, mahnte Lülsdorf.

Viele Teilnehmer der Bergmesse begingen den Sonntag auch danach gemeinsam auf der Erpeler Ley. Während der Ortsausschuss Getränke und Siedewürstchen servierte, überraschte die Agundo-Musikschule mit einer Klanginstallation aus dem Wald und dann mit einem Frühlingskonzert.

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