Lebensgefährliche Aktion 25-Jähriger fährt schlafend auf Güterzug von Unkel nach Leverkusen
Unkel/Leverkusen · Ein 25-Jähriger ist in Unkel auf einen Güterzug aufgestiegen und durch das Rheinland mitgefahren. Der Mann schlief auf dem Zug, welcher schließlich in Leverkusen gestoppt wurde.
Ein 25 Jahre alter Mann ist in Unkel auf einen Güterzug aufgestiegen und bis Leverkusen schlafend mitgefahren. Um 6.55 Uhr erhielt am Dienstagmorgen die Bundespolizei die Meldung von einem Bürger, dass der Mann bei Unkel auf den Zug aufgestiegen sei und mitfahre, teilte die Polizei mit. Die Bundespolizei stoppte den Zug schließlich bei Leverkusen-Morsbroich. Die Gleise der Strecke wurden bereits während der Anfahrt gesperrt und der Strom geerdet.
Auf dem gestoppten Zug fanden die Beamten tatsächlich einen Mann zwischen Containertragwagen und Ladecontainer. Er schlief und hatte sich mit seiner Jacke zugedeckt. Der 25-Jährige stammt aus Pakistan und gab an, dass er schon etwa eine Stunde mitfahre und Richtung Heimat fahren wolle. Der Mann blieb unverletzt.
Die Überprüfung seiner Daten ergab, dass sich der Mann ohne Aufenthaltserlaubnis in Deutschland aufhält. Ihn erwartet nun eine Strafe wegen unbefugten Betretens eines Eisenbahnwagens sowie ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Aufenthalts in Deutschland. Durch den Polizeieinsatz und den Streckensperrungen kam es bei 21 Zügen zu insgesamt 843 Minuten Verspätungen.
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass das Mitfahren auf Güterwaggons lebensgefährlich ist. Erst vergangenes Jahr gab es zwei tödliche Unfälle auf Güterwaggons: Im August 2021 kam ein 14-Jähriger ums Leben, weil er in Troisdorf auf einen Kesselwagen geklettert war und dabei einen tödlichen Stromschlag erlitten hatte. Einen Monat zuvor war ein 13-Jähriger in Troisdorf schwer verletzt worden, nachdem er auf einen abgestellten Zugwaggon geklettert war.
