Unkel Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt

UNKEL · Böse Überraschung für den Junggesellenverein Unkel: Bei ihrer Reinigungsaktion an der Unkeler Rheinpromenade am Samstagvormittag haben die Junggesellen eine Handgranate gefunden.

 Den Fund der Junggesellen nahm ein Beamter der Polizeiinspektion Linz unter die Lupe.

Den Fund der Junggesellen nahm ein Beamter der Polizeiinspektion Linz unter die Lupe.

Foto: Frank Homann

"Wir haben etwa in Höhe der Evangelischen Kirche zwischen den schweren Steinen ganz nah am Wasser einen Metallgegenstand entdeckt, der an eine Stielhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Deshalb haben wir umgehend die Polizei zur Klärung informiert", sagte der Vorsitzende Roman Lehmacher dem General-Anzeiger.

Kurze Zeit später traf eine Streife der Linzer Polizeiinspektion vor Ort ein und inspizierte nach halsbrecherischem Abstieg über die steile Böschung zum Rheinufer den verdächtigen Gegenstand. Ziemlich schnell waren sich die Beamten einig, dass der Verdacht der Junggesellen berechtigt gewesen war.

"Alles Weitere ist jetzt Sache der Kollegen vom Kampfräumdienstes aus Koblenz, von denen die Handgranate in einer Transportbox abgeholt und dann auf ihrem Gelände gesprengt wird", entschieden die Polizisten vor Ort. Am Nachmittag geschah genau dies und die Handgranate wurde entfernt.

Grund für die Säuberungsaktion: Burgundia Michelle I. (Welsch) und natürlich ihre zahlreichen Gäste sollen beim Wein- und Heimatfest am nächsten Wochenende eine blitzblanke Rheinpromenade vorfinden. Die acht Junggesellen, darunter auch Ex-Weinkönigin Marion I. (Wallek), nahmen dabei vom Seeches aus ihre Arbeit in Richtung Süden in Angriff.

Im Vorjahr hatte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen die Junggesellen erstmals zu einer solchen Aktion motiviert und seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass sie zur Tradition werden möge. "So weit sind wir nach rheinischer Definition aber erst im nächsten Jahr bei der dritten Veranstaltung", sagte Roman Lehmacher.

Mehrere große Müllsäcke hatten sich nach einigen hundert Metern bereits mit zahlreichen Keramikscherben gefüllt. Diese ließen bei den Junggesellen die Vermutung aufkommen, jemand habe sich seiner Hochzeitsgeschenke-Vasensammlung entledigt. "Voriges Jahr haben wir ja sogar unseren Kirmesmann am KD-Anleger wiedergefunden. Dieses Mal ist dort lediglich die Trage hängengeblieben, mit der wir unseren Paias nach der Verurteilung an den Rhein gekarrt hatten", berichtete Andreas Kuhsel.

Da lagen noch knapp zwei Kilometer Rheinpromenade und einige Stunden Arbeit vor den Junggesellen. Trotzdem freuten sie sich schon auf den zünftigen Ausklang am "Palm-Beach" weit hinter dem Gefängnisturm. Nicht zuletzt, weil dort ein von der Stadt gestiftetes "Gebinde" als Lohn für ihre Anstrengungen auf sie wartete.

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