Unkel Herkulesstaude und Goldraute breiten sich aus

UNKEL · Hochgiftige Herkulesstauden haben sich am Unkeler Rheinufer südlich der Kläranlage auf einem eingezäunten Privatgrundstück breitgemacht. Das Problem hat nun der Unkeler Stadtrat erörtert. Manfred Mönch, der Stadtbürgermeister Gerhard Hausen vor Wochen auf die wuchernden Neophyten aufmerksam gemacht hatte, wollte wissen, ob etwas zu ihrer Beseitigung unternommen worden sei.

 Problem-Neophyten: Die Wildnis wuchert weiter.

Problem-Neophyten: Die Wildnis wuchert weiter.

Foto: Privat

"Wir haben Ende Juli die Bevölkerung in unserem Mitteilungsblatt zur Neophyten-Bekämpfung aufgerufen. Die ist auf dem besagten Grundstück besonders notwendig, da sich dort neben den Herkulesstauden auch die ebenfalls problematische Kanadische Goldraute ausgebreitet hat", antwortete Verbandsbürgermeister Karsten Fehr.

Möglichkeiten, einzuschreiten, habe die Verwaltung bei privaten Grundstücken aber leider nicht. "Unkel hat zwar 2005 eine Gefahrenabwehrverordnung beschlossen, die beschränkt sich aber nur auf die Sicherheit auf Straßen und öffentlichen Anlagen, so dass uns bei dem Grundstück die Hände gebunden sind", erläuterte der VG-Chef. Allerdings werde der Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach Mitarbeiter nach Unkel schicken, damit sich diese ein Bild von der Situation machen können.

Mitten in Unkel kann demnächst gebaut werden. Einstimmig beschloss der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung, die ursprünglich für eine Vergrößerung des Friedhofs vorgesehene Grünfläche an der Graf-Blumenthal-Straße in drei Parzellen einzuteilen und diese als Baugrundstücke zu verkaufen. Der benachbarte Kinderspielplatz, der dort zurzeit "Am hohen Weg" unmittelbar an den jüdischen Friedhof anschließt, soll in Richtung Feuerwehrgerätehaus nach Westen verlegt werden.

"Durch die verstärkte Urnenbeisetzung in den zurückliegenden Jahren wurde die Nachfrage hinsichtlich der flächenmäßig größeren Sargbestattungen geringer. Außerdem sind auf dem Friedhof auch viele Grabstellen gar nicht mehr besetzt", so Bürgermeister Hausen. Was liegt da angesichts der defizitären Haushaltslage der Stadt näher, als die Flächen als Bauland zu versilbern.

Da der Stadtrat beschlossen hat, die drei Grundstücke von insgesamt rund 1600 Quadratmetern zum Mindestbetrag von 120 Euro pro Quadratmeter meistbietend zu veräußern, dürfte bei geschätzten Nebenkosten in Höhe von mindestens 28.000 Euro die stolze Summe von mehr als 160 000 Euro in die Stadtkasse fließen. Und da die Flächen außerhalb des Hochwassergebietes liegen und zudem wegen ihrer direkten Lage entlang der Graf-Blumenthal-Straße bereits erschlossen sind, dürfte es keine Schwierigkeiten bereiten, Interessenten zu finden.

"Wir werden auf jeden Fall eine Bauvoranfrage bei der Kreisverwaltung stellen", so Hausen. Außerdem muss auch noch das Ergebnis eines Bodengutachtens abgewartet werden, da die Flächen in einem Bereich liegen, der früher als Gemeindemüllplatz für Bauschutt sowie als allgemeine Ablagerungsstelle genutzt wurde.

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