Eldorado für Flohmarktfans Hofflohmarkt in Rheinbreitbach lockt Besucher in Scharen

RHEINBREITBACH · Von der Vintagmode bis zum Ölgemälde: Einer der ersten Flohmärkte in diesem Jahr lockte am Wochenende die Besucher nach Rheinbreitbach.

 Vom Ölgemälde bis zur Vintagemode gab es beim Hofflohmarkt in Rheinbreitbach einiges zu entdecken.

Vom Ölgemälde bis zur Vintagemode gab es beim Hofflohmarkt in Rheinbreitbach einiges zu entdecken.

Foto: Frank Homann

Rheinbreitbach entpuppte sich am Wochenende zum Mekka der Jäger und Sammler und hatte nach Corona die Nase ganz weit vorn. „Wir sind in der Region die ersten Veranstalter“, so Ortsbürgermeister Roland Thelen, der mit Ansgar Federhen die Rheinbreitbacher Hof-Flohmärkte 2021 organisiert hatte.

Überall im Ort signalisierten Luftballons in den Wappenfarben Rot, Weiß, Grün an Hauseingängen, dass hier Bewohner Keller und Schränke leergeräumt und ihre Schatzkisten geöffnet hatten. „Diesmal haben wir 250 Stände“, sagte Federhen erfreut. Aus dem Urlaub in Augsburg hatte er die Idee mitgebracht und 2019 in Rheinbreitbach die Premiere angestoßen.

Vom Koffer bis zu Kinderschuhen

Gertrudis Eschbach war extra aus Bergisch Gladbach angereist und bummelte über den Hof von Karl Korf, der vom Koffer bis zu Kinderschuhen ein buntes Sammelsurium anbot. Auf diesem Hof verkaufte auch Doris Wunder – vor allem Kinderspielzeug und Modeschmuck. „Das Familiäre bei diesem Flohmarkt finde ich so schön“, meinte sie. Entsprechend wohl fühlte sich auch ihre Besucherin. Eschbach: „Ich liebe diese Gegend. Beim Flohmarkt lerne ich nette Leute kennen.“

Der Hofflohmarkt hat sich bereits weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Bei Federhen gingen Anrufe zum Beispiel aus Frankfurt ein, ob denn die Veranstaltung tatsächlich stattfände, sie sich anderenfalls den Weg sparen wollten. So weit hatte es Bernd Neiß aus Bad Honnef nicht. Er ist leidenschaftlicher Flohmarktbesucher und betreibt auch selbst manchmal einen Stand. „Das fehlte mir so sehr in Corona-Zeiten, ich liebe den Kontakt mit den Leuten. In Rheinbreitbach ist es besonders schön.“

Ein Stück Ortsgeschichte inklusive

„Die Füchse freuen sich über ihren Besuch!“ hing ein einladendes Schild an einem Hof. Glas und Porzellan hatten Jürgen und Ursula Fuchs zu bieten. Und ein Stück Ortsgeschichte. „Bis 1995 führte meine Mutter hier ein Haushaltswarengeschäft“, erzählte Jürgen Fuchs. Und so einige Restbestände, teils noch originalverpackt, boten sie an.

„Das ist noch ein Preisschildchen aus den 50er Jahren, von meinem Opa geschrieben“, wies er auf ein mit 1,30 Mark beschriftetes, aufgeklebtes Papier auf einem Kaffeegedeck mit Goldrand. „Aber so langsam müssen wir uns von den Sachen trennen, Platz schaffen, auch wenn es schwerfällt.“

In der Garage von Manuela Brammer und Edith Prinz konnten Musikfreunde stöbern bei einer Plattenauswahl von Udo Jürgens bis zu den Egerländern. Im idyllischen Hof ihrer Schwiegermutter verkaufte Bürgermeistergattin Mareike Thelen. „Viele von außerhalb waren schon hier – aus Hagen, aus Neuwied. Die finden es toll hier in Rheinbreitbach, sind begeistert.“ Flohmarktfans haben in Rheinbreitbach eben ihr Eldorado gefunden.

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