Programm "Historische Stadtbereiche Jetzt braucht Linz ein Konzept

LINZ · Im Frühjahr hatten politische Fraktionen den rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz nach Linz eingeladen. Sie zeigten ihm die Altstadt, gingen über den Marktplatz, durch die Mühlengasse und schauten sich die Probleme rechts, links und auf der Straße an.

 Eine schöne Altstadt hat Linz zweifelsohne, wie hier beim Tornax-Treffen zu sehen. Viele öffentliche und private Gebäude und Plätze haben aber großen Sanierungsbedarf.

Eine schöne Altstadt hat Linz zweifelsohne, wie hier beim Tornax-Treffen zu sehen. Viele öffentliche und private Gebäude und Plätze haben aber großen Sanierungsbedarf.

Foto: Frank Homann

"Vielleicht hat das letztlich den Ausschlag gegeben", sagte der Linzer Stadtbürgermeister Hans Georg Faust gestern. Wie der Innenminister nun offiziell mitteilte, wird Linz in das Bund-Länder-Programm "Historische Stadtbereiche - Städtebaulicher Denkmalschutz" aufgenommen.

So heißt ein 2009 aufgelegtes Förderprogramm, durch das im vergangenen Jahr immerhin 7,2 Millionen Euro in den Aufbau alter Städte in Rheinland-Pfalz flossen. Es zielt ab auf die Unterstützung von städtebaulichen Maßnahmen in innerstädtischen Gebieten, "um insbesondere historische Stadtkerne mit denkmalwerter Bausubstanz zu erhalten", so das Ministerium.

Die Bewerbung für diese Gelder hatten die Stadtverwaltung Linz und die Verbandsgemeinde gemeinsam in der zweiten Jahreshälfte eingereicht. Insofern zeigte sich Faust erfreut, dass die mündliche Zusage aus Mainz so schnell erfolgte. Der Bürgermeister wollte vorerst gegenüber dem General-Anzeiger keine konkreten Objekte nennen, die es innerhalb der früheren Stadtmauern besonders nötig hätten.

"Nun muss zunächst eine Bestandsaufnahme erfolgen und eine Prioritätenliste erstellt werden." Wer aber mit offenen Augen durch die Altstadt gehe, erkenne, wo es einer Sanierung bedarf.

Über das Förderprogramm können laut Faust neben öffentlichen Gebäuden, Straßen und Plätzen auch private Modernisierungs- oder Sanierungsprojekte bezuschusst werden, beispielsweise an Fachwerkhäusern. Der Bürgermeister sieht darin gute Anreize, um den historischen Stadtkern von Linz dauerhaft zu erhalten. Aus Sicht des Ministers ließen sich für die Privatbesitzer hohe Investitionseffekte erzielen.

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, wie hoch die Förderung genau sein wird. In Linz geht man davon aus, dass es um einen Betrag in einstelliger Millionenhöhe für einen Zeitraum von rund zehn Jahren gehen werde.

"Die vorgelegten Unterlagen haben gezeigt, dass das Mittelzentrum Linz am Rhein mit der historischen Altstadt gut in das Programmprofil passt", begründet Minister Lewentz die Wahl für Linz. Die Stadt könne schon für das Programmjahr 2014 Fördermittel beantragen. Dafür müsste aber zunächst ein städtebauliches Gesamtkonzept vorliegen, das die Entwicklungsabsichten in der Stadt aufzeigt.

Das Förderprojekt

Das Projekt "Historische Stadtbereiche" ist im Jahr 2009 in Rheinland-Pfalz gestartet. Zu den geförderten Städten gehörten unter anderem Alzey, Andernach und seit kurzem Oppenheim. Im vergangenen Jahr steckten Land und Bund insgesamt 7,2 Millionen Euro in 14 Fördermaßnahmen (4,7 Millionen kamen aus Mainz). Die Zuschüsse des Landes lagen in den vergangenen Jahren stets bei etwa 74 Prozent, den Rest mussten die jeweiligen Kommunen beisteuern.

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