Linzer Kunstverein Julia Kröpelin zeigt Objekte und Installationen, darunter "Das Schöne und das Biest"

LINZ · Ein längs halbiertes Bett mit Matratze und Laken liegt zurzeit im großen Ausstellungsraum des Linzer Kunstvereins im so genannten Molti-Gebäude. Es ist Teil der Installation "Das Schöne und das Biest" von Julia Kröpelin, die ihr Kunststudium 1992 bis 1996 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Fritz Schwegler mit Auszeichnung abgeschlossen hat.

 Künstlerin und Installation: Julia Kröpelin mit ihrer Arbeit "Das Schöne und das Biest" in Linz.

Künstlerin und Installation: Julia Kröpelin mit ihrer Arbeit "Das Schöne und das Biest" in Linz.

Foto: Frank Homann

Von 2006 bis 2008 hatte sie einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie inne, seit 2009 ist sie dort wie auch an den Akademien in Essen und Siegen Lehrbeauftragte für Zeichnen und Bildhauerei. "Ich freue mich, dass diese interessante Künstlerin bei uns ausstellt, die es immerhin geschafft hat, dass heute hier bei der Vernissage mehr Düsseldorfer als Einheimische anzutreffen sind", so Lars-Ulrich Schnackenberg, der Vorsitzende des Kunstvereins.

Die Arbeiten von Kröpelin würden situative Zustände beschreiben, bei denen sich der eigentliche Bildkörper, die Skulptur in ihrer Gesamtheit, sich nicht so sehr aus dem Abbild der Dinge entwickele, sondern vielmehr aus deren Wahrnehmung. "Das Bett ist ein uns allen vertrauter Gegenstand. Seine zweite Hälfte hat sich aber in breite, gewundene Bändern aufgespaltet, in denen Textur und Farbigkeit etwa der Matratze oder das Weiß des Lakens ebenso wiederzuerkennen sind wie die gemalte Holzmaserung des Möbelstücks", so die Künstlerin.

Welcher Teil "das Schöne" und welcher "das Biest" sei, bleibe offen. "Alles scheint in Bewegung zu verharren. Die finale Situation lässt einen explosionsartigen Zustand entstehen, in dem alles eine neue Gestalt erhält", so Schnarrenberg. Entsprechend habe man anlässlich einer Ausstellung Kröpelins im Vorjahr beim Kölner Kunstprojekt "Kunst im Schaufenster" ihre Arbeiten auch als Versuch gewertet, Bewegung in Malerei und Bildhauerei umzusetzen.

Die Idee, jegliche Grenze zwischen Skulptur und Raum aufzuheben und die zeitliche Dimension in das Werk mit einzubeziehen, denke Kröpelin in ihren Installationen und Skulpturen allerdings weiter. Mit in den Fokus rücke eben auch der menschliche Wahrnehmungsprozess.

Info: Die Ausstellung "Soul of mens death" mit Arbeiten von Julia Kröpelin ist in Linz, Asbacher Straße 2, donnerstags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr bis einschließlich Samstag, 29. Juni, zu sehen.

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