"Machet die Tore weit und die Türen der Welt hoch, dass der König der Ehren einzieht! Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehren", zitierte Pfarrer Michael Busch Vers 9 und 10 des entsprechenden 24. Psalms in seiner kurzen Begrüßung. Gerne hätte er die Adventszeit mit dem festlichen Klang von Kirchenglocken eröffnet.

"Da uns diese hier aber fehlen, läuten wir die Adventszeit heute Abend eben anders ein", so der Pfarrer in dem bis zum allerletzten Platz besetzten Gemeindehaus, vor dem sich schon vor Konzertbeginn lange Schlangen gebildet hatten. "Seit der Gründung des Chores in 2000 erarbeiten wir vor allem Kantaten von Johann Sebastian Bach", erinnerte Kantor Unkel.

Die Telemann-Kantate "Machet die Tore weit" habe selbst der große Barockkomponist sehr geschätzt. Dies belege nicht zuletzt der Umstand, dass Bach sie eigenhändig abgeschrieben und 1734 in Leipzig zur Aufführung gebracht habe. Nicht nur die Bergischen Symphoniker widmeten sich dann dem berühmten Leipziger Thomaskantor mit dem Konzert g-Moll für Oboe und Streicher.

Nach der Pause stimmte der Trinitiatis-Kantatenchor zusammen mit dem von Svetlana Winnekes geleiteten Jugendchor auch seine Kantate zum 1. Advent "Wachet auf ruft uns die Stimme" an. Verstärkt wurden die beiden Chöre dabei zudem von jungen Sängern, die aus einem Schulprojekt von Unkel hervorgegangen sind und von denen einige nach dem Konzert großes Interesse bekundeten, im Jugendchor der Gemeinde mitzusingen.

Den Arbeiten der beiden Barockkomponisten ließen die gefeierten Musiker mit "Hosanna in excelsis deo" und "Wie schön leuchtet der Morgenstern" zwei Kompositionen des Unkeler Kantors folgen. Beendet war damit ihr Adventskonzert jedoch noch nicht. Zusammen mit ihren Zuhörern stimmten sie abschließend das Adventslied von Lorenz Maierhofer an: "Wieder naht der heilige Stern!".