Kommentar Kopf schlägt Herz - zum Freibad Unkel
Unkel · Wer nicht weiß, wie eine Banane aussieht, sollte nie die Politik um Hilfe bitten: Die eine Partei würde krumm, die andere gelb sagen. Beide hätten recht. Aber in der Politik gilt: Nur einer kann sich am Ende mit seiner Auffassung durchsetzen.
Genau so verhält es sich mit dem Freibad Unkel. Die Fakten liegen seit Wochen auf dem Tisch. Ihre Bewertung aber könnte unterschiedlicher nicht sein. Die einen sagen, eine Bürgschaft über 25 Jahre sei zu riskant; als schwebendes Damoklesschwert beschreibt es Bürgermeister Karsten Fehr. Die anderen sagen, eine so hohe Förderung habe das Land noch nie einer Sportstätte in Aussicht gestellt. Das signalisiere Vertrauen, das müsse man nutzen, zumal hinter dem Projekt ein Verein steckt, der schon so viele Hindernisse überwunden hat.
Sie haben alle recht. Und womöglich ist es sogar die richtige Entscheidung, die Bürgschaft abzulehnen. Es ist eine Entscheidung des Kopfes, nicht des Herzens. Eine, die sich auf Zahlen stützt, nicht auf die Emotionen. Populär ist das bei den Bürgern nicht.
Der Kampf um das Freibad ist noch nicht beendet. Wer miterlebt hat, wie sich die Fördervereinsmitglieder seit Jahren aufopfern, weiß: Die geben nicht auf. Sie sind ab jetzt auf sich allein gestellt. Der Marsch beginnt wieder von neuem. Beschwerlicher wird dieser Weg so oder so.