„Junges Forum Klassik“ zu Gast beim Förderkreis Obere Burg Künstler sorgen für Gänsehautmomente in Rheinbreitbach

Rheinbreitbach · Seit Jahren gehört das „Junge Forum Klassik“ zu den Stammgästen beim Förderkreis Obere Burg. Mit einem Konzert unter dem Motto „In mir klingt ein Lied, ein kleines Lied“ starteten die jungen Künstler auch diesmal in die Kultursaison in Rheinbreitbach.

 Ein Konzerterlebnis zum Auftakt der Kultursaison: Das „Junge Forum Klassik“ begeistert beim Förderkreis Obere Burg, diesmal in der evangelischen Kirche.

Ein Konzerterlebnis zum Auftakt der Kultursaison: Das „Junge Forum Klassik“ begeistert beim Förderkreis Obere Burg, diesmal in der evangelischen Kirche.

Foto: Frank Homann

„Der liebe Gott schickt nicht so wunderbare Stimmen auf die Erde, damit sie nicht gehört werden“, so Professorin Brigitte Lindner über den Auftritt ihrer Meisterschüler im Konzert „In mir klingt ein Lied, ein kleines Lied“. Der Anlass: In der modernen und großräumigen evangelischen Kirche Rheinbreitbach konnte, anstatt wie sonst in der Oberen Burg, die Konzerttradition mit dem „Jungen Forum Klassik“ trotz aller Widrigkeiten coronakonform fortgesetzt werden. Das „Junge Forum“ eröffnete am Wochenende die diesjährige Veranstaltungsreihe des Förderkreises Obere Burg, und das zum fünften Mal unter Lindners Leitung. Vor fast ausverkauftem Saal war es ein Ereignis höchster Güte für alle Anwesenden.

Eröffnet wurde das Konzert mit voller Wucht von Kecheng Zhao (Bariton) mit „Großer Herr und starker König“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, was passender unter dem noch hängenden Weihnachtsstern in der Kirche nicht hätte sein können. Während Zhao schon einmal beim Jungen Forum Klassik mitgewirkt hatte, ist Katleho Mokhoabane (Tenor), Preisträger verschiedener Wettbewerbe, ein neues Gesicht. In der ersten Hälfte des Konzerts begeisterte er mit seinem wundervollen Timbre in Arien von Rossini, Mozart und Donizetti.

Als Jüngste war Alina Göke (Mezzosopran) zu hören, die erst im fünften Semester Bachelor studiert. Das wiederum merkte man der verzaubernden Stimme nicht an, als Göke mit ungeheurer Leichtigkeit und wunderschönem Klang Mozarts Arie der Dorabella „Amore è un ladroncello“ vortrug.

Den Höhepunkt setzte Rina Hirayama (Mezzosopran), die kurzfristig für die ausgefallene Sopranistin eingesprungen war. In Rossinis Cenerentola, der italienischen Fassung des Aschenbrödels, holte sie alles aus den nicht enden wollenden Koloraturen heraus und krönte damit den ersten Konzertteil vor der Pause. „Diesem Zauber kann man nicht entfliehen. Spannend vom ersten bis zum letzten Ton haben sie uns direkt ins Herz gesungen.“, schwärmte Zuhörerin Svetlana Winnekes.

Das bunt zusammen gestellte Ensemble setzte in der zweiten Hälfte Länderakzente, indem Lieder in der jeweiligen Muttersprache auf chinesisch, japanisch und sogar einer südafrikanischen Stammessprache vorgetragen wurden. Und: Ob Italienisch, Französisch oder Deutsch – die Interpreten schienen sich in jeder Sprache zu Hause zu fühlen. Emotionen wurden freigesetzt, und mit „Una voce poco fa“ aus Rossinis Barbier von Sevilla sorgte Rina Hirayama für Gänsehaut. Mit heiter kokettierender Leichtigkeit bewältigte sie die Koloraturen. Das Publikum dankte es mit Bravo-Rufen

Nicht zu vergessen ist der Beitrag von Yoshiko Terada am Flügel, die unter ihrem Mädchennamen Hashimoto schon seit Jahren beim „Jungen Forum“ begeistert. Mit enormer Präzision, perfektem Einsatz und fließenden Tempi-Wechseln verhalf sie jeder Sängerin und jedem Sänger zur Bestleistung. Für das Programm gab es lange anhaltenden Applaus, mit dem alle Darbietenden für Zugaben auf die Bühne zurückgerufen wurden.

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