Klio hat ein eigenes Domizil Kunstverein eröffnet "Kunstraum" in Linz

Linz · Die Stadt Linz hat eine neue Adresse für Kunst und Kultur: Im Haus Markt 9 hat der vor einem Jahr gegründete Kunstverein Klio seinen „Kunstraum“ eröffnet – mit einer Ausstellung.

Unter dem Titel „Östlich von Eden“ sind Arbeiten von Halina Jaworski und Denise Steger, Gründerin und Vorsitzende von Klio, zu sehen. Der zweite Klio-Vorsitzende, Neo-Pop-Art-Künstler Malte Sonnenfeld, begrüßte die zahlreichen Besucher der Vernissage und erklärte zunächst den Titel der Schau: Die Künstlerinnen beziehen sich auf das Land Nod östlich vom Garten Eden, in dem Kain nach dem Mord an seinem Bruder Abel laut Genesis 4,16 eine Familie gegründet hat.

Das Wort Nod leite sich vermutlich vom hebräischen „nad“ ab, das ruhelos suchend umherwandern bedeute. Entsprechend seien die Künstlerinnen auf der Suche. Um Verständigung geht es dabei der in Danzig (Gdansk) geborenen Halina Jaworski.

„Mein künstlerisches Schaffen ist die Poesie, die unablässig nach Harmonie sucht, nach der Einheit zweier Welten, der inneren und der äußeren.“ Jaworski studierte von 1971 bis '73 an der Kunstakademie Bezalel in Jerusalem und von 1974 bis '80 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie die erste Meisterschülerin von Günther Uecker wurde.

Sie vermeidet es, ihre Arbeiten selber zu kommentieren – das könne die Assoziation der Betrachter verfälschen. Neben kleinformatigen quadratischen Acryl-Arbeiten zeigt Jaworski auch vieleckige Leinwandbilder, die sie „Ecksen“ nennt, wie „2 Tänzer“, „Medusa“ oder „Nachhause Weg“ sowie „Angelus Novus“.

Die Linzer Künstlerin Denise Steger, die klassischen und zeitgenössischen Tanz an der Folkwang-Hochschule in Essen sowie Kunstgeschichte, Musik- und Literaturwissenschaft an der Universität Bonn studiert hat, ist weit über die Region hinaus durch ihre Arbeiten mit Papierkörpern, unregelmäßigen Fünfecken nach der Technik der Origami-Künstlers Toshie Takahama, bekannt

Zu diesen Arbeiten zählt in der Ausstellung etwa die „Große Kaskade“. In ihren „Erinnerungen an Hawaii“ kombiniert sie vielfarbige Papierobjektbahnen mit kleinstformatigen Aquarellen. Streng gegliedert präsentieren sich die Ölbilder „Baum der Erkenntnis“ oder „Sehnsucht nach der Erde II“, in deren Farbflächen kleine Objekte und abstrakte Farbbilder eingelassen sind.

„Als Künstler ist man auf der Suche nach der Natur jenseits der Natur, nach der Wirklichkeit jenseits der Wirklichkeit. Als Maler auf der Suche nach der Sprache des Lichts, die in der Malerei verborgen ist“, so Steger.

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