Geburtstagsfeier unter freiem Himmel Kunstverein Linz feiert Jubiläum

LINZ · Ein Festakt mal ganz unkonventionell: Der Linzer Kunstverein feierte sein zehnjähriges Bestehen auf dem Marktplatz open air und nach Corona-Regeln.

 Gäste auf Abstand: Bunte Schirme markieren die Sitzplätze für den Festakt des Kunstvereins Linz.

Gäste auf Abstand: Bunte Schirme markieren die Sitzplätze für den Festakt des Kunstvereins Linz.

Foto: Frank Homann

Ein Festakt der anderen Art: Unter gelben, roten und blauen Sonnenschirmen versammelten sich etwa 80 geladene Gäste in einem umgrenzten Areal auf dem Linzer Marktplatz. Auf unkonventionelle Weise feierte der Kunstverein Linz um den Vorsitzenden Norbert Boden sein zehnjähriges Bestehen – open air und nach Corona-Regeln.

Auch einige Zaungäste hörten zu, als der 1. Beigeordnete der Stadt Linz, Helmut Muthers, das Programm mit einem Zitat von Jean Paul eröffnete: „Kunst ist zwar nicht das Brot, aber sie ist der Wein des Lebens!“

Vorstand mit Durchhaltevermögen

„Der Kunstverein steht seit zehn Jahren im Dienst der Kunst, die bereichert, die verbindet und die zum Nachdenken anregt“, sagte Muthers, nachdem das Bläserquartett um Franz-Josef Thiel Henry Purcells „Marche – Air“ gespielt hatte. Der Verein sei tief im Geschehen der Stadt verwurzelt und habe sich zu einem ihrer kulturellen Aushängeschilder entwickelt.

Der vielversprechende Start seit der Gründung am 20. Mai 2010 habe mit Ausstellungen namhafter Künstler aus dem In- und Ausland Fortsetzung gefunden. Das sei dem Gründungs-Vorsitzenden des Vereins, Lars-Ulrich Schnackenberg, und seinen Mitstreitern der ersten Jahre zu verdanken, deren engagierte Arbeit vom aktuellen Vorstand erfolgreich fortgesetzt werde, lobte Muthers.

Norbert Boden erinnerte in seiner Ansprache vor den zahlreichen Künstlern und Vereinsmitgliedern unter den Gästen daran, dass es die Kunstfreunde in den ersten Jahren nicht leicht hatten: Das „mutige Unternehmen“, einen Kunstverein zu gründen, sei von den damaligen Stadtoberen als Eintagsfliege und mit Desinteresse betrachtet worden; das sei unter der jetzigen Stadtspitze anders. Mit dem Ehrgeiz seines Vorgänger und der übrigen Gründungsmitglieder habe man eben anfangs nicht gerechnet, so Boden.

Die Jubiläums-Ausstellung sei auch bereits die 60. Veranstaltung des Vereins. „Aber ohne Sie, liebe Gäste und zahlreiche Besucher, liefe unser Engagement ins Leere, wären keine Künstler bereit gewesen auszustellen“, wandte sich der Vorsitzende an das Publikum. Das Jubiläum sei Ansporn für die Zukunft, sagte Boden. Bzeihungsreich der Titel der Komposition von Richard Roblee, die die Bläser spielten: „We’re on our way“.

Ausstellung würdigt zwölf verstorbene Künstler

Die Ausstellung in der Stadtgalerie des Kunstvereins Markt 9 trägt nicht umsonst einen Titel in der Vergangenheitsform: „Es waren Künstler in der Stadt“ würdigt zwölf verstorbene Kunstschaffende, von Johann Martin Niederée, (1830- 1853) bis zu Hans Günter Göbel 1940-2018).

Stadtarchivarin Andrea Rönz, die auch das Vorwort des Katalogs geschrieben hat, der Direktor des Neuwieder Roentgen-Museums, Bernd Willscheid, sowie Adams Oellers, Sohn des Künstlerpaares Edith Oellers Teuber und Günther Oellers, führten in Leben und Wirken der Künstler ein. Nach dem Festakt durften Gruppen von 15 Personen jeweils rund 15 Minuten die Ausstellung besichtigen.

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