Lärmsanierungsprogramm des Bundes Lärmschutz für Strecke zwischen Neuwied und Unkel

Unkel/Neuwied · Das Bundesverkehrsministerium hat dem Streckenabschnitt zwischen Neuwied und Unkel eine hohe Priorität zugewiesen. Parallel ist eine Machbarkeitsstudie in der Vorbereitung, die einen Tunnel als Alternative prüfen soll.

 Eine Lärmschutzwand könnte zwischen Neuwied und Unkel Abhilfe schaffen.

Eine Lärmschutzwand könnte zwischen Neuwied und Unkel Abhilfe schaffen.

Foto: picture alliance/dpa

In Sachen Lärmschutz auf dem Streckenabschnitt zwischen Neuwied und Unkel tut sich etwas: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat die bereits sanierten Ortsdurchfahrten erneut in die Prioritätenliste des Lärmsanierungsprogramms aufgenommen. Mit der Prioritätskennziffer 24,4 sei der Sanierungsabschnitt Neuwied – Unkel mit den einzelnen Ortsdurchfahrten Neuwied, Leutesdorf, Hammerstein, Rheinbrohl, Bad Hönningen, Leubsdorf, Linz, Erpel und Unkel relativ hoch angesiedelt.

Das geht aus einer Antwort des BMVI auf eine Anfrage von Erwin Rüddel (CDU) hervor. Der Bundestagsabgeordnete forderte, unter Berücksichtigung des Gesamtkonzepts der Lärmsanierung, eine Auskunft über den aktuellen Sachstand für die Umsetzung der Maßnahmen an diesem Streckenabschnitt im Kreis Neuwied.

„Auf dem Streckenabschnitt zwischen Neuwied und Unkel ist es dringend erforderlich, dass für die Anwohner schnellstens weitere entlastende Lärmsanierungsmaßnahmen der Bahn umgesetzt werden“, teilt Rüddel mit, der zugleich Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bundestag ist. Rüddel nennt die durch die Bahn verursachten Lärmbelästigungen auf dem Abschnitt „absolut gesundheitsbelastend beziehungsweise gesundheitsgefährdend“ für die Anlieger.

Als einen „wesentlichen Schritt“ nennt Rüddel die deutschlandweite Halbierung des Bahnlärms bis 2020. Um dieses Ziel zu erreichen, verbessert die Deutsche Bahn einerseits den Lärmschutz an den Strecken. Andererseits werden die Güterzüge selbst mit lärmarmen Verbundstoffbremssohlen ausgestattet. Nach Angaben der Bahn wurden bis Ende des vergangenen Jahres bereits an 80 Prozent der Wagen solche Flüsterbremsen installiert. Ende 2020 soll jeder Güterzug diese Bremsen haben.

Tunnel-Lösung: Vorbereitungen für Machbarkeitsstudie

Erwin Rüddel sagt jedoch, dass noch weitere Schritte folgen müssen. Einer davon ist, wie berichtet, die Alternativstrecke für den Güterverkehr, der sogenannte Westerwald-Taunus-Tunnel von Troisdorf nach Mainz-Bischofsheim, für die sich Rüddel seit 2015 in einer parteiübergreifenden Parlamentsgruppe Bahnlärm im Bundestag einsetzt. Nun kommt Bewegung in das Projekt: Die Vorbereitungen für eine technische Machbarkeitsstudie haben begonnen, teilt der Christdemokrat mit.

Bereits im Frühjahr forderte Rüddel, dass eine Machbarkeitsstudie „aufgrund der hohen Belastung der Eisenbahnstrecken im Mittelrhein und den erwarteten außergewöhnlich langen Planungs- und Realisierungszeiten für das Vorhaben“ in Betracht gezogen werden soll.

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