US-Oldtimer in Linz Legendäre Straßenkreuzer

LINZ · Die GI-Jive Swing-Company hatte zum Grillen mit 50er-Jahre-Gefühl und Oldtimerschau eingeladen. Die passende Musik und Damen in stilechten Kleidern machten die Zeitreise perfekt.

 Ein restaurierter Militärjeep aus den 1940er Jahren.

Ein restaurierter Militärjeep aus den 1940er Jahren.

Foto: Frank Homann

Als wäre die Zeit stehengeblieben: Nur für Personen mit gültigem Passierschein öffnete sich am Samstagnachmittag nach Anweisung des obersten Befehlshabers der alliierten Streitkräfte, General Dwight D. Eisenhower, der Schlagbaum. Und zwar an einem Check Point, den GIs der 3. Armored Division am Hotel Weinstock in Linz aufgebaut hatten.

Auf der entmilitarisierten Außenanlage des Hotels hatte die GI-Jive Swing-Company um Alexandra Cahn, Bela Tabbert sowie Ulrike und Ruud Zmeets zum zweiten „Jump'n'Jive Barbeque“ und damit wie schon im Vorjahr zu einer Zeitreise in die 1940er und 1950er Jahre eingeladen. Dabei übersah die allgegenwärtige Militärpolizei großzügig die Schwarzmarkthändler, die im Saal ihre Schätze aufgebaut hatten.

Zu dem Barbeque gehörte neben der passenden Musik auch ein US-Car-Treffen mit legendären amerikanischen Straßenkreuzern. Auf dem weitläufigen Rasenplatz konnten jede Menge schmucke Oldtimer bewundert werden: etwa ein Cadillac De Ville aus den 60ern, eine Oldsmobile Super 88 mit V8 Rocket Engine, die satte 319 PS auf die Straße bringt, ein 1955er Pontiac oder ein Mustang Buick aus demselben Jahr neben einem Ford Business Coupé, Washington blue, aus dem Jahr 1936.

Ein echter Big Nose erregte Aufsehen

Am meisten Aufsehen erregte allerdings ein Big Nose aus dem Jahr 1952, ein ehemaliger amerikanischer Schulbus, der vor 26 Jahren stillgelegt worden war. „Bela hat im Internet entdeckt, dass er auf einem Schrottplatz in Kennewick, einer Stadt im Benton County im US-Bundesstaat Washington, zum Kauf angeboten wurde“, berichtete Alexandra Cahn.

Zusammen mit Tabbert und vier weiteren Oldtimer-Fans habe sie sich von Amsterdam aus nach Seattle aufgemacht. Innerhalb von sieben Tagen hatten die sechs den Bus dann in einer Garage in Benton wieder fahrbereit gemacht, nachdem sie auf umliegenden Schrottplätzen bei der Ersatzteilsuche fündig geworden waren. „Nur Türen hatten wir vor der Fahrt zum Hafen von Galveston/Houston, wo der Big Nose eingeschifft wurde, nicht entdeckt“, sagte Cahn. Passende Türen hatten sie jedoch während der 4000 Kilometer langen Überführung durch die USA rein zufällig mitten in der Wüste gefunden, wo ein herrenloser Big Nose vor sich hin rostete.

„Wenn die dann die provisorischen Holztüren ersetzt haben, wird der alte Schulbus zum stilechten Tournee-Fahrzeug unserer Jive-Company umfunktioniert“, so Cahn. Jazziger Swing klang vom Barbeque-Grill herüber und Damen in Rockabilly-Kleidern forderten GIs zum Tanz auf.

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