Pachtverträge gekündigt Endgültiges Aus für „Little Britain“ in Kretzhaus

Erpel · Nun ist das Ende von „Little Britain“ in Kretzhaus besiegelt. Der Erpeler Gemeinderat kündigte Gary Blackburn die Pachtverträge. Hoffnung gibt es doch für die skurrile Ausstellung: Es werden Ausweichflächen gesucht.

 Die Gnadenfrist ist endgültig abgelaufen: „Little Britain“ muss weichen.

Die Gnadenfrist ist endgültig abgelaufen: „Little Britain“ muss weichen.

Foto: Frank Homann

Nach dem Ende der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens ist nun auch das Ende von „Little Britain“ in Kretzhaus besiegelt. Das spleenige Freilichtmuseum, das der kauzigen Brexit-Gegner Gary Blackburn an der L 253 in Kretzhaus zum größten Teil auf von der Gemeinde Erpel gepachtetem Grund aufgebaut hat, ist Geschichte. Einstimmig folgte der Erpeler Gemeinderat in seiner letzten Sitzung des Jahres dem Empfehlungsbeschluss des Hauptausschusses und kündigte dem Chef der Baumdienst Siebengebirge GmbH bis März 2021 die Pachtverträge für die gemeindeeigenen Flächen entlang des Wanderwegs vom Kasbachtal auf die Linzer Höhe.

Entsprechend müssen Blackburns Artus-Ritter, sein Merlin und die vollbusige Hexe mit Wildschweinen sowie Mr. Bean, ja sogar Wachsoldaten und Queen Elisabeth den Bereich um das Forsthaus Reifstein verlassen und sich eine neue Bleibe suchen.

Unterlagen fehlen weiterhin

„Bereits im März 2018 hatte der Unternehmer eine Bauleitplanung beantragt, die wegen der sich zunehmend ausdehnenden Ausstellungsflächen und Aufbauten notwendig geworden war. Drei Mal haben wir ihm die Möglichkeiten gegeben, die dafür erforderlichen Unterlagen einzureichen“, erinnerte Bürgermeister Günter Hirzmann an die leidvolle Geschichte, die dem jetzigen Entschluss vorausgegangen war.

Mitte August war Blackburn dann eine letzte Fristverlängerung bis Mitte November gewährt worden. Aber auch zweieinhalb Monate nach der letzten Beschlussfassung legte der Rechtsvertreter des Antragsstellers nur einen Teil der angeforderten Unterlage vor, teils waren diese nach Einschätzung der Unkeler Verwaltung unzureichend oder nicht belastbar. So fehlte etwa die zustimmende Stellungnahme des Forstamtes Dierdorf vor allem aber wurden keine erforderlichen Ausgleichsflächen aufgeführt.

Ortstermin im Januar mit dem Bürgermeister

„Bürgermeister Günter Hirzmann hat Herrn Blackburn einen Ortstermin im Januar zugesagt, sofern dieser angesichts der Corona-Pandemie möglich ist. Dabei sollen neue Pachtflächen gefunden werden, denn natürlich wollen wir das Baumdienst-Unternehmen, das nun schon seit 25 Jahren hier ansässig ist, in Erpel halten“, erklärte der Erste Beigeordnete Henrik Gerlach auf Anfrage des GA.

Bei dem Gespräch solle dann möglichst auch die Zukunft des öffentlichen Wanderweges geklärt werden, der durch das Betriebsgelände verläuft. Klare Verhältnisse wären am ehesten dann geschaffen, wenn dieser in den Besitz der Gemeinde übergehen würde, so der Jurist.

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