Windkraftanlagen am Asberg Mitglieder der Bürgerinitiativen wehren sich
KRETZHAUS · Zu einer Wanderung zur Baustelle für den Windkraft-Messmast am Asberg hatte die Bürgerinitiative "Romantischer Rhein" um ihre Sprecher Volker Seeling, Roland Kohler und Karlheinz Merten für Sonntagmorgen aufgerufen. "Um öffentlich zu unterstreichen, dass wir den Bau der Windkraftanlagen entschieden ablehnen, wenden wir uns bereits gegen den Bau des Windmessmastes.
Die Arbeiten dazu haben vor Kurzem begonnen", erklärte der Windhagener Roland Kohler am so genannten "Zigeunerplatz" an der Einmündung der Landesstraßen 252 und 253. Dieser hatte den Teilnehmern als Treffpunkt gedient, bevor es gemeinsam zur "Baustelle" inmitten der Schonung ging.
Ausgestattet mit Regenschirmen und noch zusammengerollten Plakaten hatten sich dort kurz nach 10 Uhr gut 20 Naturfreunde aus Windhagen, Vettelschoß und Bruchhausen versammelt, um die rund 2,3 Kilometer Richtung "Auge Gottes" in der Gruppe zurückzulegen. "EVM ist ganz brutal, zerstört den Berg und dann das Tal" lautete eine der Aufschriften auf einem Plakat der Windkraftgegner.
In abgewandelter Form kam ein Text der 1969 gestorbenen Schlagersängerin Alexandra zum Zuge: "Mein Freund, der Baum ist tot, er starb am Wahn von Grün und Rot", hatte Kohler auf sein Transparent geschrieben. Sogar die Weihnachtsbotschaft der Engel formulierte er um in den Text: "Und den Menschen kein Wohlgefallen."
Die Gruppe um Kohler war allerdings nicht die einzige, die gestern aufbrach. Auch von der Breiten Heide aus machten sich Gegner der Windkraftanlage am Asberg auf den Weg, um dazu zu stoßen. Und die Zahl der Protestler von "Pro-Naturpark-Pur" aus dem Rheintal, unter diesen befand sich auch der Unkeler Bürgermeister Gerhard Hausen, war sogar noch erheblich größer.
Mehr als 50 Bürger machten sich vom Parkplatz Waldblick auf zu der Baustelle für den Windmessmast, die nur rund 900 Meter vom "Auge Gottes" entfernt ist. Weitergehen mit dem "Flagge zeigen" soll es am kommenden Donnerstag, wenn Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus Anlass des 100. Geburtstages von Willy Brandt das gleichnamige Forum besucht.
"Zusammen mit anderen Bürgerinitiativen werden wir ihr dort eine Resolution übergeben und dann weiterziehen zum Rathaus, wo ein offizieller Empfang für die Ministerpräsidentin geplant ist," kündigte Kohler an. Das Treffen ab 18.30 Uhr am Willy-Brand Forum wird von den Bürgerinitiativen "Romantischer Rhein" und "Pro-Naturpark-Pur" gemeinsam organisiert, teilte auch Karlheinz Merten gestern mit und hofft auf große Beteiligung.