Polizei hofft auf Hinweise Nazischmierereien in Windhagen entdeckt

WINDHAGEN · Das Vereinshaus des Heimat- und Verschönerungsverein Windhagen und weitere Stellen im Ort wurden von unbekannten Tätern mit Naziparolen und Hakenkreuzen beschmiert. Die Polizei hofft auf Zeugenhinweise.

 Anzeige hat der Vorstand des Heimatvereins nach den Schmierereien am Backes erstattet.

Anzeige hat der Vorstand des Heimatvereins nach den Schmierereien am Backes erstattet.

Foto: Heimatverein Windhagen

Erneut haben Unbekannte eine vom Heimat- und Verschönerungsverein Windhagen betreute Einrichtung mit Farbschmierereien verunstaltet: Am vergangenen Wochenende ist am Vereinshaus gegenüber dem Taubenbrunnen gesprayt worden. Nachdem im vergangenen Jahr die Bockental-Grillhütte beschädigt worden war, haben die Täter diesmal ein großes Hakenkreuz auf das Pflaster vor dem Eingang gesprüht. An der Holzfassade ist in roter Schrift zu lesen: „Das ist jetzt eine Nazibude Gez.: Die Nazis“.

Hans Georg Dulisch, Kassierer des Heimat- und Verschönerungsvereins, hatte am Mittwochvormittag am Backes gearbeitet, die Schmierereien entdeckt und die Polizei alarmiert. Die habe mittags am Tatort fotografiert und Spuren gesucht, etwa zurückgelassene Sprühdosen.

„Bei ihrer Information an die Presse hat sie jedoch nicht erwähnt, dass es sich in diesem Fall nicht um Graffiti handelt, sondern um Nazi-Parolen“, so der Vereinsvorsitzende Thomas Stumpf. Es sei schon bitter, nach unzähligen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen immer wieder zu erleben, dass Rowdys die Schutzhütte beschädigen, aufbrechen und Tafeln beschmieren. „Doch jetzt scheint dieser Vandalismus eine andere Dimension zu bekommen, die nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich ist.“ Zumal nicht nur das Backes Ziel solcher Schmierereien wurde.

Der Beigeordnete Martin Buchholz hatte Anfang der Woche Hakenkreuze unter anderem am Ortseingang und an der Schützenhalle entdeckt, die mit Unterbodenschutz aufgemalt worden waren. „Wenn das ein Dummer-Jungen-Streich gewesen sein sollte, wäre es nur Sachbeschädigung. Danach sehen diese gezielten Provokationen jedoch meines Erachtens nicht aus. Die Art und Weise entspricht nicht jugendlichen Graffiti-Sprayern“, mutmaßt Stumpf. Vor einigen Jahren habe es in Windhagen einige NS-Sympathisanten gegeben, die jedoch nicht mehr in Erscheinung getreten seien. „Wir müssen die Augen offenhalten“, so Stumpf.

Die Polizei bittet mögliche Zeugen, die Hinweise zur Tat oder auf die Täter geben können, sich unter 0 26 34/95 20 oder per E-Mail an pistrassenhaus@polizei.rlp.de zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort