Ein neuer Platz für Unkel Neugestaltung des Fritz-Platzes am Unkeler Christinenstift

Unkel · Fritz Bagel, der Enkel des Industriellen, sponsert die Gestaltung des neuen Fritz-Platzes am Unkeler Christinenstift. Der Ort lädt nun zum Entspannen und Verweilen ein.

 Ein idyllisches Fleckchen: Den neugestalteten Fritz-Platz haben die Unkeler Fritz Bagel (v.l.), Jochen Seidel und Carsten Tappel zu verdanken. Demnächst werden noch drei Ruhebänke aufgestellt.

Ein idyllisches Fleckchen: Den neugestalteten Fritz-Platz haben die Unkeler Fritz Bagel (v.l.), Jochen Seidel und Carsten Tappel zu verdanken. Demnächst werden noch drei Ruhebänke aufgestellt.

Foto: horst-dieter küsters

Unkel ist um einenattraktiven Treffpunkt reicher. Auf dem Gelände des Christinenstifts ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Unkeler Kräutergarten“ der Fritz-Platz entstanden, dessen Name an den einst in Unkel ansässigen Unternehmer Fritz Henkel erinnert. Die Initiatoren – der Leiter des Seniorenheims, Carsten Tappel, und der Träger der Unkeler Ehrennadel 2011, Jochen Seidel – stellten den idyllischen Platz gemeinsam mit Henkels Enkel Fritz Bagel vor.

Vor dem frisch sanierten ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Christinenstifts ist ein mit rötlichem Sand und Pflastersteinen aus Mayener Basalt gestalteter Platz entstanden, in dessen Mitte eine Feuerschale steht.

Er habe Jochen Seidel, mit dem ihn das Interesse an der Kunst verbindet, die Idee vorgestellt, an diesem Ort eine Begegnungsstätte zu schaffen, berichtete Tappel. Schon wegen des Kräutergartens machten viele Unkeler, aber auch Touristen, gern einen Schlenker in den Park. Einzig die Finanzierung sei ein Problem gewesen, doch da sei Seidel der diesjährige Ehrennadel-Träger Fritz Bagel eingefallen. Dieser stellt für die Carl-Loewe-Musiktage als Veranstaltungsort für die Konzerte das sogenannte „Palmenhaus“ zur Verfügung. Und nicht nur das: Er trete in die Fußstapfen seines Großvaters Fritz Henkel, indem er die Tradition des Bewahren, Behütens und Pflegens fortsetze, hatte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen anlässlich der Ehrennadel-Verleihung betont.

Die Bänke folgen noch

Bagel unterstützte auch den Ausbau und die Renovierung des Unkeler Kindergartens sowie die Restaurierung der historischen Stadtmauer an der Rheinpromenade. Tappel und Seidel rannten bei Bagel offene Türen ein. „Ich fand die Idee, dort eine Open-Air-Begegnungsstätte zu schaffen, einfach toll. Mein Großvater hat in Unkel ja viel gestiftet, da wollte ich nicht faul sein“, erklärte der Sponsor.

Der Name „Fritz-Platz“ sei eine Reminiszenz an Fritz Henkel, der Unkel sehr gern gehabt habe. „Und das Ergebnis kann sich ja auch wirklich sehen lassen“, freute sich Bagel über die Gestaltung durch die Firma „Rheingrün“. Ganz fertig ist der Platz noch nicht. Ruth Schwenker von der Hammersteiner Steinwerkstatt, Schöpferin des großen Kreuzes auf dem Kirchplatz, arbeitet zurzeit an drei großen Bänken mit zwei Meter langen Sitzflächen aus Eichenholz auf Mayener Basalt, erklärte Seidel. Bis zum Martinsfest sollen sie aufgestellt sein.

Enge Bindung zu Unkel

Die Familie Henkel/Bagel hat eine lange Beziehung zum Rheinort Unkel – sie reicht bis ins Jahr 1915 zurück. Damals erwarb der Düsseldorfer Firmenchef Fritz Henkel das große Gelände an der Bahnhofstraße zwischen Rhein und Siebengebirgsstraße, samt der von Elisabeth von Werner 1903 errichteten Villa. Die ließ der bekannte Industrielle 1927, drei Jahre vor seinem Tod, zur Villa Henkel umbauen.

Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Anwesen zunächst von den Amerikanern, dann von den Franzosen besetzt und genutzt. Anschließend diente die Villa als ständige Vertretung der Länder Baden, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Württemberg-Hohenzollern, bevor sie als Hotel genutzt und dann 1960 abgerissen wurde.

Dem Großvater von Fritz Bagel hat Unkel nicht nur den Fußballplatz am ehemaligen Freibad zu verdanken. Fritz Henkel stiftete der Feuerwehr eine Motorpumpe sowie ein Feuerwehrauto. Seine Nachfahren überließen der evangelischen Gemeinde im Norden ihrer Parkanlage ein Grundstück, auf dem die evangelische Kirche gebaut wurde,. Sie wurde am 21. Februar 1965 von Pfarrer Alfred Bierwirth eingeweiht.

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