Raubtier soll nicht mehr als streng geschützte Art gelten Rüddel von der CDU will „wolfsfreie Zonen“ im ländlichen Raum

Kreis Neuwied · Der Windhagener CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel sieht eine „härtere Gangart beim Wolf“ als überfällig an. Die Entnahme, sprich der Abschuss der Raubtiere, soll als letztes Mittel ermöglicht werden.

 Der Windhagener Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (CDU) fordert die Schaffung von wolfsfreien Zonen, um Menschen und Weidetiere im ländlichen Raum besser vor dem Raubtier zu schützen.

Der Windhagener Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (CDU) fordert die Schaffung von wolfsfreien Zonen, um Menschen und Weidetiere im ländlichen Raum besser vor dem Raubtier zu schützen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Ausbreitung des Wolfs sieht der Windhagener CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel weiterhin mit Sorge. Er fordert jetzt sogenannte wolfsfreie Zonen, um Menschen und Nutztiere insbesondere im ländlichen Raum besser schützen zu können.

„Meine mahnenden Bedenken hinsichtlich der stark zunehmenden Wolfspopulation in Deutschland und der sich daraus ergebenden Gefahren und Probleme für Nutz- und Weidetierhalter sowie die Menschen allgemein, wie sie mir in meinem Wahlkreis wiederholt besorgt geschildert werden, laufen nicht ins Leere“, erklärte der Bundestagsabgeordnete mit Hinweis auf die aktuelle Parlamentsdebatte im Deutschen Bundestag, die auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion erfolgt.

Die Unionsfraktion argumentiert, dass der Wolf in vielen Gegenden Deutschlands dem Menschen und menschlichen Siedlungen immer näher kommt. Demnach wachsen die Wolfsbestände, wie Rüddel immer wieder betont mit einem jährlichen Populationszuwachs um 30 Prozent, ungebremst. „Aktuell ist von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland auszugehen“, heißt es mit dem Hinweis, dass damit auch die Konflikte und Schadensfälle steigen: „Viele Menschen erfüllt dies mit Unbehagen und Angst.“

Rüddel: Wolf bedroht Existenzen von Weidetierhaltern

Hintergrund: Im Jahr 2021 wurden rund 3.500 Nutztiere in Deutschland vom Wolf getötet. „Das damit verbundene Tierleid lässt uns nicht kalt. Weidetierhalter sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Es muss endlich Schluss sein mit der romantisierenden Verklärung der Wiederansiedlung des Wolfes“, so Rüddel. Große Raubtiere seien gefährlich und die Probleme für Mensch und Tier, vor denen er immer wieder gewarnt habe, träten nun überdeutlich zutage. „Es werden zunehmend auch Lebensräume besetzt, die für diese großen Raubtiere schlichtweg ungeeignet sind“, so der Parlamentarier.

Umso wichtiger sei es, eine klare Sprache zu finden: „Eine härtere Gangart beim Wolf ist überfällig“, findet Rüddel. Im aktuell und abschließend diskutierten Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“, werde verdeutlicht, was dafür nach Vorstellung der Partei unter anderem erforderlich ist: An erster Stelle nennen die Christdemokraten eine „realistische Betrachtung der Populationen“. Demnach dürfe der Wolf künftig rechtlich nicht mehr als streng geschützte Art gelten. Hierfür sei der Wolf neu in der FFH-Richtlinie einzustufen.

Und: Ebenso wichtig sei ein effektives Wolfsbestandsmanagement nach dem Vorbild anderer EU-Mitgliedsstaaten wie Schwedens, mit dem ein weiteres Wachstum der Bestände verhindert und eine vernünftige Reduzierung ermöglicht wird. Hiernach muss es rechtlich einfacher als bisher möglich sein, Wölfe auch aktiv bejagen zu können, so Rüddel.

Eine Art „Stoppschild’ für den Wolf seien wolfsfreie Zonen in Gebieten, in denen Weidetierhaltung erforderlich und wo der Schutz der Weidetiere anders nicht zu gewährleisten ist. „Wolfsfreie Zonen sind für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und auch für den Naturschutz zwingend erforderlich“, sagt der christdemokratische Bundestagsabgeordnete mit Blick auf zahlreiche Gespräche in jüngster Zeit.

„Dabei leiden nicht nur die ansässigen Menschen und Tiere, auch für den Tourismus dürften umherstreunende Wölfe kontraproduktiv sein“, so Erwin Rüddel mit dem Hinweis auf die Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU): „Ein Riss reicht! Sobald ein Wolf ein Nutztier getötet hat, soll es möglich sein, ihn abzuschießen“, hatte Söder jüngst erklärt.

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